Tiefe Steuern: Grüne Luzern fordern Studie zu «Zugerisierung»
Die Grünen und Jungen Grünen sind besorgt um «Zugerisierung» in Luzern. Der Grossrat stimmt einer Studie zu Folgen der Tiefsteuerpolitik für die Bevölkerung zu.
Das dritte Jahr in Folge soll der Steuerfuss in der Stadt Luzern gesenkt werden. Gleichzeitig senkt der Kanton fleissig seine Steuern. Der Steuerwettbewerb scheint zu funktionieren, denn die Steuererträge sinken dadurch bisher nicht. Doch tiefe Steuern beeinflussen nicht nur die Finanzen, sondern das Leben in der Stadt Luzern auf vielschichtige Weise.
Die Fraktion der Grünen und Jungen Grünen hat ein Postulat eingereicht, welches eine Studie forderte, die aufzeigen sollte, wie sich die Tiefsteuerstrategie der Stadt Luzern auf den Wohnungsmarkt auswirkt.
Befürchtung: Zuzug erhöht Druck auf den angespannten Wohnungsmarkt
Unabhängig von ihrer Opposition gegen die Steuersenkung gegen den Steuerwettbewerb befürchten sie, dass durch den Zuzug von Unternehmen samt Mitarbeitenden oder wohlhabenden natürlichen Personen unbeabsichtigte Nebeneffekte entstehen könnten.
Denn dieser Zuzug erhöht den Druck auf den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt. Steigende Mietpreise und eine Verdrängung von langjährigen Einwohnern und einkommensschwächeren Haushalten sind die Folgen. Auch die Infrastruktur steht zunehmend unter Belastung.
Grossrat stimmt Studie zu
Kurz: Die finanziellen Vorteile für die Stadt könnten mit sozialen und ökologischen Kosten erkauft werden, die langfristig unseren Zusammenhalt und die Lebensqualität bedrohen.
Die geforderte Studie sollte hier eine Auslegeordnung machen und zeigen, was die Folgen der Tiefsteuerpolitik für die Bevölkerung der Stadt Luzern sein könnten.
Der Grosse Stadtrat stimmte einer solchen Studieam Donnerstag, 28. November 2024, knapp zu. Für Elias Steiner, Fraktionschef Grüne/JG-Fraktion, ist das erfreulich. Es sei gut, dass man nicht länger im Blindflug Steuern senke, sondern sich auch zu den negativen Nebeneffekten Gedanken machen.
