Wollten Ticket lösen: Postauto büsst Jugendliche mit 200 Franken
In Luzern wollten Jugendliche im Postauto gerade ein Ticket lösen – da wurden sie schon kontrolliert. Sie wurden zu einer saftigen Busse verdonnert.
Das Wichtigste in Kürze
- In Luzern wurden zwei Jugendlichen beim Einsteigen von einem Kontrolleur überrascht.
- Sie hatten keine Zeit, ein Billett zu kaufen, mussten dennoch eine Strafe zahlen.
- Postauto hat sich zu dem Vorfall geäussert.
Im regionalen Postautokurs Sarnen-Kerns-Stöckal sorgt ein Vorfall für Aufregung. Zwei Jugendliche stiegen mit Velos in den Bus, um eine Fahrt anzutreten. Gerade hatten sie die Bikes abgestellt und wollten Billetts lösen, da kam schon eine Kontrolleurin auf sie zu.
Da sie keine Tickets vorweisen konnten, wurden sie zu einer Strafe verdonnert. Die Kosten für die Fahrt ohne gültige Billetts betrugen insgesamt 400 Franken: 100 Franken pro Person und Velo. «Traurig, aber wahr», so eine Mitfahrerin über den Vorfall gegenüber der «Luzerner Zeitung».
Busse wurde reduziert
Postauto-Mediensprecherin Katharina Merkle erklärte, Fahrgäste sollten ihre Billetts vor der Fahrt lösen.
Alternativ sollen sie beim Einsteigen signalisieren, dass sie noch welche benötigen. «Gerade, wenn es ‹nur› um die Fahrt von einer Haltestelle zur nächsten geht, wird oft schwarzgefahren.» Das teilte sie gegenüber der Zeitung mit.
Die Strafe der Jugendlichen wurde reduziert, liess sie wissen: «Unsere Inkassostelle hat den Jugendlichen je 80 Franken ihres Zuschlags erlassen, als sie sich dort meldeten.»
Personen mit teilgültigen Tickets zahlen tatsächlich nur 75 Franken Strafe. Vergessene Abos ziehen eine Bearbeitungsgebühr von 5 Franken nach sich, sofern das Abo innerhalb von 10 Tagen vorgezeigt wird.
Strafanzeigen erfolgen erst nach dem dritten Verstoss innerhalb von zwei Jahren. Postauto zeigte Verständnis für die Situation der Fahrgäste, betonte aber auch die Notwendigkeit, Schwarzfahrten zu bekämpfen.