Postauto-Skandal: Führungselite kommt davon
Nach dem Postauto-Skandal wurden Strafverfügungen gegen sieben Verantwortliche erlassen. Der Top-Kader hingegen blieb unbestraft – und das bleibt auch so.
Das Wichtigste in Kürze
- Der frühere Post-Präsident und die ehemalige Konzernchefin müssen nicht mehr vor Gericht.
- Dies hat die Beschwerdekammer des Bundesgerichts entschieden.
- Die Aufarbeitung des Postauto-Skandals ist noch im vollen Gange.
Auch sechs Jahre nach dem Postauto-Skandal ist dieser noch nicht vollständig aufgearbeitet. Gegen fünf ehemalige Manager, einen ehemaligen Post-Verwaltungsrat und den Ex-Finanzchef der Post wurden Anfang Jahr Strafverfügungen erlassen.
Der frühere Post-Präsident, Peter Hasler, und die ehemalige Konzernchefin, Susanne Ruoff, kommen hingegen ungeschoren davon. Sie müssen nicht mehr vor Gericht erscheinen, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet.
So auch Alt-Bundesrätin Doris Leuthard, welche zur Zeit des Skandals das Verkehrsdepartement leitete.
Ex-Finanzchef wollte die Führungsriege vor Gericht zerren
Dies hat die Beschwerdekammer des Bundesgerichts entschieden. Der Postauto-Skandal landete dort, weil der Ex-Finanzchef seine Vorgesetzten vor Gericht zerren wollte. Er beantragte im Jahr 2023, dass eine Befragung der Chefetage durchgeführt wird.
Laut ihm war diese vollumfänglich über die skandalösen Tätigkeiten bei Postauto informiert – die Beschwerdekammer sieht dies nun anders.
Anfang Februar 2018 war bekannt geworden, dass Postauto jahrelang von Bund und Kantonen zu hohe Subventionen kassiert hatte. Mitarbeiter hatten Gewinne in der Buchhaltung verschleiert und so rund 205 Millionen Franken an Subventionen zu viel erhalten.
Der Skandal wird seit dem Jahr 2018 juristisch aufgearbeitet.