FH Nordwestschweiz ermöglicht digitalen Austausch mit Romandie

Wie die FH Nordwestschweiz meldet, sollen Schulklassen aus der Deutschschweiz und Romandie vermehrt dank digitaler Tools miteinander in Kontakt treten.

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Die Gemeinde Muttenz aus der Vogelperspektive mit der Stadt Basel im Hintergrund. - Nau.ch / Werner Rolli

«Wann machen wir endlich weiter?» Diese Frage hat die Lehrerin Jasmin Menini in den letzten Wochen häufiger von ihren Schülern gehört.

«Die Klasse wollte den Austausch mit den neu gewonnenen Kollegen aus Delémont fortsetzen», so Menini.

Sie unterrichtet in Basel aktuell eine dritte Klasse in der Sekundarstufe A.

Entstanden ist der Kontakt mit der Klasse aus dem Jura 2022 im Rahmen eines Entwicklungsprojekts der Pädagogischen Hochschule FHNW (PH FHNW).

Die Klassen kennen sich nur aus dem digitalen Raum

Bislang kennen sich die beiden Klassen nur aus dem digitalen Raum. Denn das Entwicklungsprojekt nutzt das didaktische Potenzial digitaler Medien wie Chats, Videotelefonie oder Video- und Audioaufnahmen.

«Wir haben zwei zweisprachige Unterrichtsmodule mit je fünf bis acht Lektionen erarbeitet», erklären Jan-Oliver Eberhardt und Carine Greminger Schibli.

Die beiden Fachpersonen von der Professur Didaktik der romanischen Sprachen und ihre Disziplinen leiten gemeinsam dieses Entwicklungsprojekt am Institut Sekundarstufe I und II der PH FHNW.

Fokus liegt auf Sprechen und Hörverständnis

Der Fokus in den beiden Modulen liege auf dem Sprechen und dem Hörverständnis, so Jan-Oliver Eberhardt.

Oberstes Ziel dieses vom Bundesamt für Kultur unterstützten Projekts sei die authentische Kommunikation zwischen den Klassen aus den beiden Sprachräumen, ergänzt Carine Greminger Schibli.

Um die Unterrichtseinheiten zu testen, suchten Eberhardt und Greminger Schibli 2022 acht Pilotklassen auf der Sekundarstufe I.

Jasmin Menini, die früher selbst an der PH FHNW studierte, wurde auf das Entwicklungsprojekt aufmerksam und meldete sich mit ihrer Klasse.

Produktion von Vorstellungsvideos

Die beiden Lehrpersonen des Tandems Basel-Delémont haben dann eines der beiden Module ausgewählt und einen gemeinsamen Zeitplan vereinbart.

«Wir haben uns für die Produktion von Vorstellungsvideos entschieden», so Menini.«Das Thema hat unsere Schüler sofort begeistert», erzählt Menini.

«Es ist sehr praxisrelevant und durch das Videoformat hatten sie weniger Hemmungen als bei einer direkten Interaktion.»

Einfachere Kontaktaufnahme

So konnten sich die Schüler ihren neuen Kollegen aus dem anderen Sprachraum vorstellen, ohne direkt aufeinander reagieren zu müssen.

«Das hat die Kontaktaufnahme sicherlich vereinfacht», so Menini. Ihre Klasse habe die Aufgabe sehr ernst genommen.

Von diesem positiven Effekt haben Eberhardt und Greminger Schibli auch in den Feedbacks der Lehrpersonen und Schüler erfahren.

«Es war den Schülern wichtig, bei ihren Partnerklassen einen guten Eindruck zu hinterlassen und ein qualitativ hochstehendes Produkt zu erarbeiten», weiss Carine Greminger Schibli. Das Modul dauerte insgesamt etwa vier Wochen.

Feedback zu den Unterrichtsmodulen

Danach haben alle acht teilnehmenden Lehrpersonen in jeweils einem Video-Interview ihr Feedback zu den Unterrichtsmodulen gegeben, zusätzlich beantworteten rund 90 Schüler noch einen Online-Fragebogen.

Auf Basis dieser Rückmeldungen überarbeiteten die beiden Projektleitenden die bereitgestellten Materialen.

«Es zeigte sich etwa, dass ein spezielles Vocabulaire für den Umgang mit digitalen Tools nötig ist», so Jan-Oliver Eberhardt.

Jasmin Meninis Klasse nimmt an zweiter Projektphase teil

Die optimierten Module werden dann noch in einem zweiten Durchlauf in anderen Schulklassen durchgeführt.

«Ziel ist es, die Unterrichtseinheiten online der Öffentlichkeit zugänglich zu machen», so Eberhardt weiter.

Das allgemein positive Feedback und die Freude der Teilnehmenden an diesem Angebot bestätigen ihn in der Absicht, auch Module für fünfte und sechste Klassen zu erarbeiten und obendrein Module für den Italienischunterricht zu konzipieren.

Jasmin Meninis Klasse gehört zu den vier Klassen, die auch an der zweiten Projektphase teilnehmen.

Der Austausch soll nicht in der digitalen Welt bleiben

Ende März 2023 hat das Austauschprojekt wieder Fahrt aufgenommen. «Nun produzieren die Schüler für die Partnerklassen Podcasts, in denen sie ihre Lieblingslieder vorstellen», sagt Jasmin Menini.

Und: Der Austausch soll nicht in der digitalen Welt bleiben.

«Ein reales Treffen der beiden Klassen soll ebenfalls stattfinden. Das wäre ein schöner Abschluss des Projekts, den sich auch die Schüler wünschen.»

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