Amriswil

Volley Amriswil zieht sich sehr achtbar aus der Affäre

Volley Amriswil unterliegt am Mittwoch, 15. Januar 2025, dem französischen Topteam Tours Volley-Ball mit 1:3 und bleibt trotz Kampfgeist chancenlos.

Volley Amriswil - Manuel Nagel/Volley Amriswil

Wie Volley Amriswil mitteilt, war das französische Spitzenteam Tours Volley-Ball für den Schweizer Überflieger letztlich eine Nummer zu gross. Nachdem die Franzosen mit 2:0-Sätzen in Führung gegangen waren, versuchte der Speaker den etwas enttäuschten Zuschauern zu erklären, was für ein Spitzenteam da gegen die Amriswiler auf dem Feld stand: «Das ist nicht etwa eine Kindergartentruppe.»

Tours hat 2005 die Champions League und 2017 den CEV Cup gewonnen. Vor drei Jahren standen sie ein weiteres Mal im CEV-Cup-Final. Dass die Ausgabe 2025 nicht ganz die Qualität der früheren Jahre aufweist, zeigte der Meisterschaftsbeginn in Frankreich.

Nach neun Runden hatten die «Turonen» erst zwei Siege eingefahren. Seither aber haben sie in sieben Spielen sechs Siege geholt und sich damit auf Rang 4 in der sehr starken französischen Liga festgesetzt.

Franzosen spielten ein brillantes Sideout

Von Beginn weg entwickelte sich zwischen den beiden Spitzenteams eine Partie auf höchstem Niveau. Nach dem 4:4 setzten sich die Franzosen leicht ab, ehe sich der Vorsprung nach dem 8:9 nach drei Tours-Punkten auf vier Zähler erhöhte.

Die Franzosen spielten ein brillantes Sideout; erst beim Stande von 14:18 konnten die Amriswiler einen Punkt bei eigenem Aufschlag schreiben – wegen eines Aufstellungsfehlers.

Dem schnellen Angriffsspiel standen die Amriswiler Blocker in dieser Phase fast machtlos gegenüber, und der 25:19-Satzgewinn war denn auch überaus verdient.

Tours dominiert trotz Amriswiler Aufholjagd im zweiten Satz

Der zweite Durchgang verlief vorerst über weite Strecken gleich wie der erste. Allerdings gelang die französische Vier-Punkte-Führung schon früh im Satz. Nach dem 4:8 ersetzte Björn Höhne den glücklosen Bruno Jukic.

Ab Satzmitte kamen die Amriswiler dann plötzlich weitaus besser ins Spiel. Als Daniel Urueña nach dem 14:16 zwei schöne Punkte gelangen, witterten die Spieler und mit ihnen die 760 begeistert mitgehenden Zuschauer plötzlich eine Chance.

Doch da zeigte Tours seine Klasse: Unter der magistralen Führung des Diagonalangreifers, des Kanadiers Ryan Sclater, holten sie sich auch den zweiten Satz mit 25:21.

Amriswil kämpft sich im dritten Satz zum Satzgewinn

Es tönt schon fast abgedroschen, aber der Spielverlauf im dritten Satz war bis zur Satzmitte eine Blaupause der beiden vorhergehenden Abschnitte. Coach Juan Serramalera versuchte in dieser Phase etwas Neues.

Zuerst brachte er Mitteangreifer Facundo Imhoff für Joel Hauck, und dann nahm er seinen Diagonalangreifer Julian Weisigk trotz einer guten Leistung aus dem Spiel und versuchte, mit dem eingewechselten Etienne Schalch neue Akzente zu setzen. Und nach der 15:12-Führung der Franzosen zahlte sich dieser Wechsel aus.

Nicht nur glichen die Amriswiler bei 16:16 erstmals aus, sie gingen dank Daniel Urueña gar mit 18:16 in Front. Und jetzt zeigten die sonst so selbstsicheren Spieler aus Tours Nerven. Sclater ins Out, Voss ins Out und eine weiterer Fehler von Sclater führten zur 23:20-Führung der Amriswiler.

Den ersten Satzball bei 24:22 vergaben die Gastgeber mit einem Aufschlagfehler, doch dann war es Etienne Schalch, der den Ball zum vielbejubelten Satzgewinn ins Feld hämmerte.

Michael Marshmann sichert für Tours den Sieg

Der vierte Satz brachte dann wieder «Courant normal». Bis zum 11:11 wechselte die Führung laufend, doch dann setzten sich die Gäste beim Service des in dieser Phase überragenden Aussenangreifers Antoine Pothron auf 16:11 ab.

Jetzt hätte nur noch ein Wunder die Amriswiler retten können. Ganz zum Schluss kam die Equipe von Coach Serramalera nochmals bis auf zwei Punkte heran, doch Michael Marshmann buchte mit dem dritten Matchball den 3:1-Auswärtssieg für Tours.

Das Rückspiel findet am Mittwoch, 29. Januar 2025, um 20 Uhr in Tours statt.

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