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Klima-Ziele in Schlieren: «Nichts zu machen, ist keine Option»

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Schlieren,

Das Thema Energie bewegt Schlieren. Der grosse Publikumsaufmarsch an der Info-Veranstaltung zum Thema Energie im Start-up Space Schlieren bewies das.

Das Stürmeierhuus an der Freiestrasse in Schlieren.
Das Stürmeierhuus an der Freiestrasse in Schlieren. - Nau.ch

Wie die Stadt Schlieren schreibt, informierte Stadtrat Beat Kilchenmann über «Netto Null, Energieplan 2024 und Ausstieg aus Erdgas» aus Sicht der Stadt. Experten von EKZ, Limeco und EWZ informierten und stellten sich anschliessend den Fragen des Publikums.

CO2-Ausstoss reduzieren, Klima-Ziele erreichen

Stadtrat Beat Kilchenmann zeigte in seinem Eingangsreferat auf, dass der Entscheid der Stadt Schlieren zur etappenweise Stilllegung des Gasnetzes eine Folge der politischen Entwicklung im Bereich Klima-Ziele ist.

Das von der Schweiz unterzeichnete Pariser Abkommen, die Netto-Null-Strategie des Bundes und das Energiegesetz des Kantons Zürich wiesen alle in die gleiche Richtung: Gemeinden müssen Massnahmen treffen, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren und die Klima-Ziele zu erreichen.

Gasnetz wird in Etappen bis 2040 stillgelegt

«Nichts zu machen, ist keine Option» bekräftigte Kilchenmann im gut gefüllten Saal des Start-up Space in Schlieren. «Und aus Klimasicht gilt sowieso: Je schneller, desto besser.»

Der Ressortvorsteher Werke, Versorgung und Anlagen stellte den Plan des Stadtrats vor, die Gasnetz-Stilllegung in Etappen von 2030 bis 2040 umzusetzen.

Die frühzeitige Kommunikation helfe Betroffenen, die Ablösung ihrer Heizung zu planen. Zudem sieht der Stadtrat Restwertentschädigungen vor für Gasheizungen, die frühzeitig abgeschaltet werden müssen. Dank der beiden Fernwärmenetze von EWZ und Limeco sei Schlieren in der Lage, bereits heute für grosse Teile des Stadtgebietes Fernwärme anbieten zu können.

Vertreter von Limeco und EWZ informierten in Fachreferaten über den Stand der Erweiterung bei den Fernwärmenetzen in Schlieren. Auf entsprechende Fragen aus dem Publikum konnten Stéphane Mächler von Limeco und Christoph Deiss vom EWZ beschwichtigen: «Niemand wird zum Anschluss an ein Fernwärmenetz verpflichtet.»

Wärmepumpen als gute Alternative zur Fernwärme

Dr. Martin Nicklas und Hardy Schröder von EKZ zeigten auf, dass Wärmepumpen oder Erdsonden je nach Standort gute Alternativen zur Fernwärme sind. Sie kommen auch dort zum Einsatz, wo kein Fernwärmeanschluss möglich ist.

Sinnvoll sei zudem der Betrieb einer Wärmepumpe mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage.

Moderator Roman Marty, Mitglied der Energiekommission Schlieren, wies auf die Energieberatung der Stadt Schlieren für alle Eigentümerinnen und Eigentümer aus Schlieren hin und auf die spezifische Infoveranstaltung zum Gasrückzug vom 2. April. 2025

Abfall vermeiden, aber nutzen

Aus dem Publikum kamen im Anschluss an die Referate viele spannende, zum Teil auch kritische Fragen. Beat Kilchenmann sowie die Fachreferenten beantworteten diese im Plenum und teilweise auch beim anschliessenden Apéro.

Die Frage, ob eine gemeinsame Heizlösung für ein ganzes Quartier möglich sei, wurde bejaht. Das sei sogar wünschenswert, scheitere aber oft an unterschiedlichen Interessen.

Angst, dass der Abfall ausgehe, haben die Fachleute nicht, denn leider werde immer mehr produziert. «Wir müssen Abfall vermeiden», war der Tenor auf dem Podium. «Aber wenigstens sollten wir die Abwärme von KVA und Kläranlage nutzen.» Kehricht sei heute eine sehr umweltfreundliche Energie, da die Abgasreinigung sehr gut sei.

Moderator und Energieberater Roman Marty wies auf entsprechende Fragen auf die Förderbeiträge des Kantons für Wärmepumpen hin, welche die Kosten für die Beschaffung einer neuen Heizung abfedern.

HEV-Präsident: «Bitte prüft genau, was ihr machen wollt»

Moderator Roman Marty dankte dem Team der Abteilung Werke, Versorgung und Anlagen um Abteilungsleiter Armin Glanzmann, Standortförderer Albert Schweizer sowie Brigitte Becker von Buchstäblich für die gute Organisation des Abends.

Ein weiterer Dank ging an die Partner Wirtschaftskammer Schlieren, KMU & Gewerbe Schlieren, IG Rietbach und HEV Schlieren. HEV-Präsident Pierre Dalcher appellierte in seinem Schlussvotum an die Anwesenden, sich frühzeitig um ihre neue Heizlösung zu kümmern: «Der HEV gibt keine Empfehlung ab, was ihr machen sollt. Bitte prüft genau, was ihr wollt.»

Info-Veranstaltung zu Gas-Stilllegung am 2. April 2025

Am 2. April lädt die Stadt Schlieren die Gas-Kundinnen und Gas-Kunden zu einer weiteren Info-Veranstaltung zur Gas-Stilllegung ein. Diese findet von 18:30 bis 19:30 Uhr im Innovations- und Jungunternehmerzentrum Schlieren statt.

Die Einladung dafür erfolgt über die Stadt Schlieren und den HEV Schlieren.

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