Regierung

St.Gallen: Regierung will einziges Wolfsrudel im Kanton abschiessen

Die Regierung in St.Gallen will wegen der neuen Jagdverordnung das einzig bestehende Wolfsrudel im Calfeisental abschiessen lassen.

Wolf
In St.Gallen gibt es nur ein einziges Wolfsrudel. Es lebt im Calfeisental. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Einige der Wölfe im Kanton St.Gallen dürfen seit Ende August 2023 geschossen werden.
  • Die Kantonsregierung will das Wolfsrudel im Calfeisental vollständig beseitigen.
  • Ab Anfang Dezember soll die Anzahl der Wölfe um die Hälfte gekürzt werden.

Die Jagd auf das einzige St.Galler Wolfsrudel, die Calfeisental-Familie, steht bevor, wie das «St.Galler Tagblatt» schreibt. Der Kanton plant, ein Gesuch für den vollständigen Abschuss beim Bund einzureichen. Dies bestätigt Beat Tinner, FDP-Regierungsrat und Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements.

Beat Tinner, FDP-Regierungsrat lachend.
Beat Tinner, FDP-Regierungsrat und Vorsteher des Volkswirtschaftsdepartements. - keystone

Dem Rudel werden mindestens acht Schafsrisse im Alpsommer 2023 zugeschrieben. Das Rudel hatte sich erfolgreich fortgepflanzt. Drei Jungtiere wurden im August bereits zum Abschuss freigegeben. Das Rudel konnte aber nicht ausfindig gemacht werden.

Bundesrat Röstis Jagdverordnungsrevision

Bundesrat Albert Rösti plant eine Revision der Jagdverordnung zur Lösung des Problems. Letzte Woche veranlasste er die schweizweite Regulierung von Wolfsrudeln.

Rösti betonte dabei jedoch, dass der Wolf eine geschützte Art bleibe. In begründeten Fällen dürfen Kantone ganze Rudel abschiessen. Die präventive Regulierung wird mit dem «exponentiell zunehmenden» Wolfsbestand und steigenden Wolfsrissen begründet.

Zahlen sprechen eine andere Sprache

Doch die Statistik zeigt ein anderes Bild. Die Zahl der Wolfsrisse ist nicht gestiegen, sondern stark gesunken. Im Jahr 2022 wurden in der ganzen Schweiz 1214 Nutztiere von Wölfen gerissen, wie das «Tagblatt» schreibt.

Calfeisental
Das Calfeisental liegt am Rande des Kantons St.Gallen. - keystone

2023 waren es zum gleichen Zeitpunkt nur noch 839 Tiere. Ein Rückgang von über 30 Prozent.

Trotzdem soll Röstis Reform Anfang Dezember in Kraft treten. Mehr als die Hälfte der rund 300 Wölfe steht auf der Abschussliste. Ein Minimum an zwölf Rudeln soll erhalten bleiben.

Die Zukunft des Calfeisental-Rudels

In der grossen Wolfsregion Südostschweiz sollen mindestens drei Rudel bestehen bleiben. Das Calfeisental-Rudel ist das einzige im Kanton St.Gallen und könnte durch die neue Regelung somit bedroht sein.

Kommentare

User #7799 (nicht angemeldet)

Alles muss weg😠was der Mensch nicht kennt,dabei war der Wolf vor der Mennschheit schon da.... wenn man die ganze Fauna verändert und verbaut,,, tja wo will Er denn hin??? ABSCHEULICH

Luxy-1

@ User 6432 Kann man das denn wirklich vergleichen? Die Zoowölfe leben doch etwa in der dritten Generation der Nachzucht in Gefangenschaft und werden regelmässig von Menschen gefüttert... Also ich hätte da weniger Angst von Denen gefressen zu werden, als von wilden Wölfen, die noch wissen wie man jagt und hungrig sind. Und ja, ich bin dieses Jahr schon einem Wolf in freier Wildbahn begegnet und hab Blut und Wasser geschwitzt.

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