FC Stäfa feiert Comeback-Sieg nach 0:2-Rückstand
Wie der FC Stäfa berichtet, gibt es Matchpläne von Trainern die aufgehen und es gibt Pläne die nicht aufgehen. Pläne die gut umgesetzt werden und solche die nicht umgesetzt werden und dann gibt es noch Pläne, die im Spiel angepasst werden und dann aufgehen oder eben auch nicht. Coaches kennen diese Gesetzmässigkeiten des Fussballs, Spieler und Fans auch. An diesem nebligen Samstag Abend hatte es von fast allem etwas.
Nun gut; der Matchplan des FC Stäfa zu Beginn der Partie ging nicht auf. Man wollte ein Mittelfeldpressing betreiben und Bälle in der Mittelzone gewinnen. Den so entstehenden Raum hinter der Abwehr sollte für rasche Bälle in die Tiefe genutzt werden.
Zu Beginn des Spiels funktionierte davon wenig im Spiel der Stäfner. Schlimmer noch, der eigene Matchplan wurde quasi vom Gegner umgesetzt und viele Stäfner Spieler waren stets den berühmten Schritt zu spät.
Frühe Rückschläge für Stäfa
Nach fünf Minuten eroberte das Mittelfeld der Gastgeber einen Ball im Zentrum. Pass in die Tiefe, Querpass, Tor. Und zehn Minuten später praktisch ein identisches Tor. Fehlpass im Zentrum, Ball in die Tiefe, Flanke, Tor. 2:0 nach 15 Minuten. Wann hat Stäfa dies das letzte Mal erlebt. Man müsste wohl die Chronisten fragen.
Trainer Elmer stellte nach der 2:0 Führung die Taktik um und liess nun hoch anlaufen, was viel Laufarbeit bedeutete. Nach dem strengen Cup-Match vom Donnerstag durchaus ein Risiko.
Stäfa hatte jedoch weiterhin Mühe, die defensiv diszipliniert stehenden und kompakt verteidigenden Winterthurer zu überwinden. Ein paar Halbchancen waren da, Lederer’s Kopfball an die Latte nach einem Corner war noch die beste Gelegenheit. Aber auch Phönix hatte durchaus seine Momente für ein drittes Tor.
Moral und Planänderung bringen Stäfa zurück ins Spiel
Es brauchte dann sinnigerweise einen Konter nach Eckball Phönix, damit Stäfa wieder zurück in die Spur fand. Schmitt zirkelte nach 21 Minuten den Ball auf Zuspiel von Ruckstuhl gekonnt ins lange Eck zum 1:2 Anschlusstreffer.
Das Stäfner Pressing zeigte nun aber langsam Wirkung und führte zu mehreren Standardsituationen. Einen solchen Freistoss aus rund 20m brachte nach Ablauf einer halben Stunde den 2:2 Ausgleich. Saethres spezielle Freistosstechnik ist bekannt.
Der Torwart dürfte von dieser aber noch eine Weile träumen und sich fragen, wie unter den geltenden physikalischen Gesetzen die Flugbahn dieses Schusses zu erklären sei. Er kann sich mindestens damit trösten, dass ausser dem Schützen dieses Rätsel auch bei Stäfa keiner so richtig erklären kann.
Dass die Seebuben die Partie rasch ausgleichen konnten, spricht für ihre Moral und für die Wirkung der Planänderung. Dann war Pause und Zeit über Pläne zu reden.
Krammer sorgt in der Nachspielzeit für die Entscheidung
Mehr Tiefe, mehr Pressing, mehr Diagonalbälle, mehr Laufen lautete die Vorgabe der Rennleitung für Umgang zwei. Langer Diagonalball von Eichenberger auf Kelterborn, scharfe Hereingabe auf Ruckstuhl und dieser «würgte» den Ball über die Linie, wie ihn eben nur klassische Mittelstürmer verarbeiten. Spiel gedreht, 2:3 Führung nach 46 Spielminuten.
Die Geschichte der zweiten Halbzeit ist rasch erzählt. Das Spiel war offener und auf beiden Seiten bemüht. Es brauchte mehrmals gut reagierende Torhüter, die weiteres Ungemach verhinderten. Phönix blieb stets gefährlich und so ganz beruhigt waren die mitgereisten Stäfner Fans nie.
Dazu liess sich die Defensive heute zu oft ausspielen. Schade zudem, dass die zahlreichen Kontermöglichkeiten für Stäfa nicht optimal durchgespielt wurden. Gelegenheiten dazu hätte es mehrere gegeben. Bis der eingewechselte Krammer die Entscheidung herbeiführte, dauerte es bis in die Nachspielzeit. Wie schon letzte Woche traf der Joker kurz vor dem Ende der Partie auf Zuspiel von Wetter mit einem satten Schuss aus rund zehn Metern.