Hegnau: Vierbeiner geniessen Sommerferien im Tierheim Strubeli
Das Tierheim Strubeli bietet eine Tierpension an. Dass Tiere zur Ferienzeit häufiger ausgesetzt werden, kann Co-Leiterin Stefanie Fontana nicht bestätigen.

Die Sommerferien stehen vor der Tür und für viele Familien stellt sich die Frage, wer während der freien Tage das geliebte Haustier versorgt. Für Tiere, die nicht von Bekannten oder Nachbarn betreut werden können, bietet das Tierheim Strubeli in Hegnau eine Tierpension an.

«Das Angebot wird jeweils rege genutzt», erzählt Stefanie Fontana, Co-Leiterin des Tierheims. «Vor allem in den Sport- und Sommerferien ist die Nachfrage hoch.» Katzen können für 22 Franken pro Tag im Tierheim bleiben, bei den Hunden variiere es zwischen 28 und 38 Franken. Vierbeiner werden in Grossboxen mit anderen Tieren gehalten, ausser eine Einzelhaltung ist erwünscht.
Kein Anstieg in Sommerferien
«Hunde kommen meist besser mit der Umgebungsumstellung klar als Katzen, das ist von Tier zu Tier aber verschieden», so die Co-Leiterin weiter.

Das Problem, das zu Sommerferienzeiten mehr Tiere sich selbst überlassen werden, kann sie nicht bestätigen. «Es werden immer wieder Tiere ausgesetzt und abgegeben, wir vermerken zu Ferienzeiten aber keinen Anstieg.»
Trächtige Weibchen ausgesetzt
Der Ursprung für das Aussetz-Problem liegt für Stefanie Fontana nicht bei den Ferien, sondern woanders. Viele Katzenhalter würden ihre Tiere nicht kastrieren. «Man denkt immer, das sei vor allem im Ausland ein Problem. Hier sieht die Lage allerdings leider nicht besser aus.» Viele trächtige Weibchen würden dann ausgesetzt oder abgegeben werden, weil die Halter mit der Situation überfordert seien.

Die Co-Leiterin rechnet dieses Jahr mit besonders vielen Jungen: «Ich kann mir vorstellen, dass einige Weibchen sogar drei- statt nur zweimal trächtig sind. Wir hatten noch nie so früh im Jahr so viele Jungen.» Das Tierheim Strubeli arbeitet mit der Tierschutzorganisation Network for Animal Protection (NetAP) zusammen, welche immer wieder Kastrationsaktionen durchführt. «Oft sind die Weibchen aber bereits trächtig oder haben schon Jungen. Dann kommen sie zu uns.»
Ein Beispiel dafür ist ein Büsi, das auf einem Bauernhof gefunden wurde, auf dem man es erschiessen wollte. «Als es zu uns kam, war es trächtig, konnte aber nicht angefasst werden, weil sie jeden Menschen angriff.» Mittlerweile habe die Katze vier gesunde Jungen zur Welt gebracht, die bald platziert werden können.
Ansturm während des Lockdowns
Ob man sich ein Tier anschaffen will, soll gut überlegt sein. «Eine Katze hat man bis zu 20 Jahre und sie kostet Geld», sagt Stefanie Fontana. Dennoch ist ein Haustier für viele ein wichtiger Begleiter. «Während des Lockdowns haben wir das besonders stark gemerkt.» Die Leute seien mehr zu Hause gewesen und hätten vermehrt nach Pflegetieren gefragt, die ihnen Gesellschaft hätten leisten können. «Das bieten wir aber nicht an. Wir vermitteln Pflegetiere mit dem Ziel und der Absicht, dass sie dort dann auch bleiben dürfen.»

Vor allem der Ansturm auf Nagetiere muss gross gewesen sein. «In den Tierhandlungen waren Hamster ausverkauft.» Wie und ob sich der Lockdown in den kommenden Wochen nun auf das Tierheim auswirkt, wird sich zeigen. «So gern wir die Tiere auch haben, freuen wir uns trotzdem, wenn so wenige wie möglich zu uns kommen. Sie sollen an einem guten Ort ein schönes Zuhause haben.»