Kunst

Kontroverse Graffiti-Kunst in Winterthurer Clublokal bleibt vorerst

Ein von der Stadt bestelltes Graffiti-Kunstwerk hat viel Kritik ausgelöst – nach einer Aussprache bleibt es nun erhalten, vorerst für ein Jahr.

Winterthur
Die Stadt Winterthur ZH. (Symbolbild) - Pixabay

Über die Wände und Decken im neuen Winterthurer Club- und Quartierlokal Talgut ziehen sich viele scheinbar rasch hingesprayte blaue Striche, Kringel-Kreise und Symbole: Dieses bleibt nun vorerst.

Dies ist das Ergebnis eines runden Tisches, den die Stadt Winterthur initiiert hatte.

Denn die All-over-Malerei «Circuit Flow» der Künstlerinnen Stefanie und Maureen Kägi weckte Emotionen.

Die Heftigkeit der Auseinandersetzung über das Werk habe – zumindest für Winterthurer Verhältnisse – neue Massstäbe gesetzt, hält die Stadt in einer Mitteilung vom Freitag, 20. Januar 2023, fest.

Eine hitzige Diskussion entbrannte

Nachdem in Medien Bilder veröffentlicht worden seien, sei eine hitzige Diskussion darüber entbrannt, was Kunst sei und müsse.

Der neue, schlicht gehaltene Holzbau dient dem FC Tössfeld als Clublokal und einem Quartierverein als Bistro.

Mitglieder dieser Vereine trafen sich nun am runden Tisch mit Vertretern der Stadt sowie dem Architekten des Gebäudes und den beiden Künstlerinnen.

Gemeinsam sei beschlossen worden, der Kunst am Bau ein Jahr Zeit zu geben, heisst es in der Mitteilung.

Gemeinsame Vermittlungsaktionen geplant

«Darüber hinaus werden gemeinsame Vermittlungsaktionen geplant.» Nach einem Jahr soll an einem weiteren runden Tisch «ergebnisoffen über die Zukunft des Werkes beraten» werden.

Die Malerei «Circuit Flow» der Künstlerinnen greift gemäss Stadt Symbole und Emotionen im Zusammenhang mit Sport auf und vermittelt Bewegung, Spontaneität und Teamgeist.

Die Bildsprache pendle zwischen Abstraktion und Figuration, die Motive seien teilweise angelehnt an Comiczeichnungen oder Graffiti Tags.

Winterthur liegt grossen Wert auf Kunst

Die Stadt Winterthur, die als Kulturstadt grossen Wert auf Kunst in und an ihren öffentlichen Bauten legt, will nun ihre Praxis überprüfen und – falls nötig – anpassen, wie sie in ihrer Mitteilung schreibt.

Eines ist ihr aber bereits klar: Bei solchen Kunst-und-Bau-Projekten komme der Vermittlungsarbeit eine wichtige Bedeutung zu.

Dies gerade auch, «wenn zwei unterschiedliche und eigenständige Systeme wie Kultur und Sport aufeinandertreffen».

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