SVP Winterthur informiert über umstrittene Windenergieanlagen
Windkraftanlagen sind umstritten. Der geplante Bau neuer Windräder in Winterthur erhitzt die Gemüter. Die SVP plant einen sachlichen Info-Anlass.
Der Zürcher Baudirektor Martin Neukom (Grüne) will den Ausbau der Windkraft auf Zürcher Boden vorantreiben. Er setzt auf Windkraft, weil für eine Stromversorgung mit erneuerbaren Energien alle Möglichkeiten genutzt werden müssten.
Im Raum Winterthur sind auf dem Berenberg, dem Chomberg und dem Äschberg insgesamt zehn Windräder geplant.
Studie zeigt niedriges Windpotenzial
Das Amt für Energie des Kantons Zürich hat 2013 eine Studie in Auftrag gegeben. Untersucht wurde das Windpotenzial, sowie seine räumliche Verteilung. Der Bericht zeige auf, wie die SVP betont, dass der Kanton Zürich kein nennenswertes Windpotenzial für die Windenergie aufweist.
Im Dezember 2022 erschien unter dem Baudirektor Neukom ein neuer Grundlagenbericht. Entgegen dem ersten Bericht weise dieser 49, mittlerweile sogar 56, mögliche Standorte aus, sagt die SVP. Mit dieser Planung würde Zürich die höchste Dichte von Windkraftanlagen in der ganzen Schweiz aufweisen.
«Schweiz hat das schlechteste Windpotenzial in ganz Europa»
Das Hauptargument gegen Windenergie im Kanton Zürich ist das viel zu geringe Windpotenzial, meint die SVP Winterthur und sagt: «Die Schweiz hat das schlechteste Windpotenzial in ganz Europa. Und Zürich hat noch viel schlechtere Voraussetzungen als die etwas windreicheren Regionen der Schweiz wie Jura oder Wallis.» Dennoch würden alle Kantone verpflichtet, mögliche Standorte zu prüfen.
Mit zunehmender Höhe steigt die Windgeschwindigkeit. Das heisst, je höher der Turm der Windkraftanlage ist, desto mehr Wind kann geerntet werden. Auf 100 Meter Höhe über Grund, liege die durchschnittliche Windgeschwindigkeit in Zürcher Kantonsgebiet bei weniger als 5 Metern pro Sekunde. Die SVP verweist dabei auf durchgeführte Berechnungen, nur auf wenigen Hügeln liege sie darüber.
Laut der Partei sei dies auch für Schweizer Windverhältnisse sehr schlecht. Zudem erzeugen Windenergieanlagen im Vergleich zu ihren Dimensionen allgemein nur wenig Strom. Eine Anlage produziert unter den gegebenen Schwachwindverhältnissen 4–5 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr, die Kehrichtverwertungsanlage Hagenholz dagegen beispielsweise 126 GWh.
«Zürich Wind» will auf Dialog setzen
«Zürich Wind»: Dies ist eine neue Zürcher Kooperation zwischen den Elektrizitätswerken des Kantons (EKZ) und der Stadt Zürich, sowie dem Stadtwerk Winterthur. Durch die Kooperation soll der Bau von Windkraftanlagen im Kanton Zürich sichergestellt werden.
Dem CEO der EKZ Urs Rengel sei klar, dass Windprojekte von der Bevölkerung nicht überall begrüsst werden. Deshalb kündigte «Zürich Wind an», auf den Dialog zu setzen. Windprojekte sollen nur mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung realisiert werden.
Im Frühling 2023 hat die Gemeinde Hagenbuch mit knapp 80 % Zustimmung einen Mindestabstand zwischen industriellen Windturbinen und Wohngebäuden beschlossen. Bereits in mindestens sechs weiteren Gemeinden im Kanton wurden Initiativen für solche Mindestabstände eingereicht. Die SVP sagt, dass weitere Gemeinden nachziehen werden.
Laut der Partei setze der Baudirektor Martin Neukom aber nicht auf Dialog, sondern möchte die Bevölkerung von der Mitbestimmung ausschliessen. Er habe angekündigt, kommunale Vorschriften für Mindestabstände nicht bewilligen zu wollen.
Informationsanlass zu geplanten Windkraftanlagen von Winterthur
Die SVP ist sicher, dass so dem Widerstand der Bevölkerung vieler betroffener Gemeinden der Wind aus den Segeln genommen wird. Zudem werde er kaum in Betracht ziehen, die Bevölkerung des Kantons Zürich sachlich über die geplanten Windenergiezonen zu informieren.
Darum organisiert «Freie Landschaft Zürich» in Zusammenarbeit mit der SVP Winterthur eine Informations-Veranstaltung. An der Veranstaltung sollen sachliche Informationen über die in Winterthur geplanten Windkraftanlagen vermittelt werden.
Zum Anlass sind alle herzlich eingeladen. Der Anlass findet am 23. August 2023 in der Mehrzweckhalle Teuchelweiher ab 19 Uhr statt.
