Zofingen soll mehr Veloabstellplätze bekommen
Der Stadtrat Zofingen beantragt erneut einen Kredit für die Erneuerung der Zweiradinfrastruktur an der Florastrasse.
![Blick über die Stadt Zofingen und die Jurakette.](https://c.nau.ch/i/mQ5vq/900/blick-uber-die-stadt-zofingen-und-die-jurakette.jpg)
Wie die Stadt Zofingen mitteilt, beantragt der Stadtrat dem Einwohnerrat am 17. März erneut einen Verpflichtungskredit, um die Infrastruktur für Zweiräder an der Florastrasse zu erneuern. Im Oktober 2024 hatte der Einwohnerrat den entsprechenden Kredit zurückgewiesen.
Neben den Kosten und nachgelieferten Informationen hatte er auch beanstandet, dass keine Alternativen aufgezeigt worden waren und dass das Projekt nicht in weitere Planungen rund um den Bahnhof Zofingen eingebettet worden sei. Dies holt der Stadtrat nun in seiner erneuten Vorlage nach.
Die SBB planen grössere Ausbauten
«Für die Weiterentwicklung einer Kernstadt wie Zofingen ist der Bahnhof als Verkehrsdrehscheibe von sehr grosser Bedeutung», erklärt der zuständige Stadtrat Robert Weishaupt.
Wichtig sei vor allem, die verschiedenen Verkehrsmittel verstärkt miteinander zu vernetzen und ein Umsteigen mit kurzen Wegen zu ermöglichen. Bereits jetzt frequentieren von Montag bis Freitag rund 11‘000 Personen den Zofinger Bahnhof – und diese Zahl wird weiter zunehmen. Die SBB planen deshalb in den nächsten Jahren im und um den Bahnhof grössere Ausbauten, um die Infrastruktur den gewandelten Bedürfnissen anzupassen.
Der Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung in Zofingen wird in den kommenden Jahren auf der Westseite des Bahnhofs liegen, vor allem im kantonalen wirtschaftlichen Entwicklungsschwerpunkt Nummer 16 und in den Arealen, die sich in Transformation befinden.
«Die Erschliessung vom und zum Bahnhof ist wesentlich, vor allem die mit Zweirädern», erklärt Robert Weishaupt. «Als Stadt müssen wir da mitziehen, um unseren Bahnhof fit für die Zukunft zu machen.»
1200 Abstellplätze für Velos bis 2030
Eine kürzlich durchgeführte Bedarfsermittlung hat ergeben, dass am Zofinger Bahnhof bis 2030 etwa 1200 Veloabstellplätze benötigt werden – rund 130 mehr als zurzeit vorhanden sind. Die Stadt plant deshalb, die Abstellplätze für Zweiräder an der Florastrasse zu erneuern und auszubauen.
Die heutigen Verhältnisse dort seien unbefriedigend, erklärt Weishaupt, und die stetig zunehmende Nachfrage übersteige das vorhandene Angebot. Der 1980 erstellte Velokeller ist dunkel und wirkt mit seinen unzähligen Sprayereien ungepflegt und abweisend. Zudem ist der Raum unterteilt – dies verhindert eine optimale Anordnung der Abstellplätze.
Velokeller soll ausgebaut werden
Der Stadtrat schlägt dem Einwohnerrat nun eine Hauptvariante vor, die den Ausbau des bestehenden Velokellers für Doppelstöcker durch die Absenkung des Bodens, die Schaffung eines Raums mit zwei Zugängen, den Ersatz des Vorplatzbelags und die Vorbereitung des Velokellers für einen möglichen späteren Einbau eines Zutrittssystems beinhaltet. So würden 50 zusätzliche Abstellplätze geschaffen werden.
Eine zweite redimensionierte Variante ohne Bodenabsenkung würde 236‘000 Franken kosten. «Mit dieser Variante würden aber 73 Abstellplätze gegenüber dem ursprünglichen Projekt verloren gehen», erklärt Robert Weishaupt.
Zudem entspräche es nicht mehr dem Eingabeprojekt des Agglomerationsprogramms AareLand – die entsprechenden Bundesmittel würden entfallen und die Stadt hätte die Sanierung allein zu tragen.
Umrüstung der Unterstände auf neue Radhaltesysteme
Weiter ist vorgesehen, das Vordach des Velokellers abzubrechen und durch eine neue Stahlkonstruktion zu ersetzen. Die Abstellplätze unter dem neuen Vordach sollen ebenfalls auf Doppelstöcker umgebaut werden.
Zudem ist geplant, drei der fünf bestehenden Unterstände längs der Bahngleise auf neue Radhaltesysteme umzurüsten. Zwei Unterstände sollen neu für Roller und Motorräder zur Verfügung stehen.
Über alle drei Anlagen – Velokeller, Vordach und Bahngleise – werden 32 neue Veloabstellplätze geschaffen. Mit der redimensionierten Variante würden 23 Plätze verloren gehen.
208‘000 Franken Kosten für die Stadt
Der Stadtrat beantragt dem Einwohnerrat einen Verpflichtungskredit von 640‘000 Franken. Der Bund beteiligt sich über den Nationalstrassen- und Agglomerationsfonds mit 35 Prozent oder maximal 224‘000 Franken, wenn der Baustart bis Ende 2025 erfolgt.
Vom Restbetrag übernimmt der Kanton die Hälfte. Somit verbleiben der Stadt Kosten in Höhe von 208‘000 Franken.
Am 26. Februar 2025 informiert der Stadtrat um 19.30 Uhr im Bürgersaal des Rathauses in Zofingen über das Vorhaben und weitere Themen. Die Informationsveranstaltung richtet sich an die Mitglieder des Einwohnerrats und die interessierte Öffentlichkeit.