Zug rechnet auch ohne Nationalbankgeld mit Gewinn
Der Kanton Zug budgetiert für 2023 einen Ertragsüberschuss von 253,4 Millionen Franken. Zustande kommt der Gewinn dank erneut deutlich höheren Steuereinnahmen, wie die Finanzdirektion am Mittwoch bekannt gab.
Das Wichtigste in Kürze
- Der budgetiert Aufwand in der Erfolgsrechnung steigt gegenüber 2022 um 121 Millionen Franken auf 1,71 Milliarden Franken, der Ertrag um 170 Millionen Franken auf 1,96 Milliarden Franken.
Der Gewinn vergrössert sich damit um 49 Millionen Franken auf 253,4 Millionen Franken. Der Ertragsüberschuss soll gemäss der Finanzplanung weiter zulegen und 2026 424 Millionen Franken erreichen.
Das positive Ergebnis erreicht Zug ohne Gewinnausschüttung der Nationalbank. Ein Ausschüttungsbetrag sei im Voranschlag nicht eingestellt worden, teilte die Finanzdirektion mit, denn es sei unsicher, ob die Nationalbank 2023 eine Gewinnausschüttung vornehmen könne.
Zug wird aber gemäss Budget 2023 von markant steigenden Fiskalerträgen profitieren. Diese dürften um 112 Millionen Franken steigen, der Zuger Anteil an den Bundessteuern soll um 41 Millionen Franken zunehmen. Zug profitiere weiterhin vom Bevölkerungswachstum, von steuerstarken Zuzügen und von Einmaleffekten, teilte die Finanzdirektion mit.
Die Kehrseite dieser Entwicklung ist, dass Zug netto 35 Millionen Franken mehr in den Nationalen Finanzausgleich einzahlen muss. Einen Mehraufwand in der gleichen Grössenordnung erwartet der Kanton für die Betreuung der Ukraineflüchtlinge. Dieser könne aber mit Bundesbeiträgen grösstenteils aufgefangen werden, hiess es.
Zug geht ferner davon aus, dass wegen des Ukrainekriegs und der Coronapandemie Unsicherheiten und Risiken bestehen, die sich auch auf den Staatshaushalt auswirken können. Mit einem Eigenkapital von 1,6 Milliarden Franken Ende 2021 habe Zug aber ein solides Polster, hiess es dazu in der Mitteilung. Allerdings seien auch die Auswirkungen der OECD-Mindeststeuer noch unklar.
In den Planjahren 2023 bis 2026 will der Kanton Zug netto zwischen 116 Millionen Franken und 189 Millionen Franken investieren. Die Investitionen könnten ohne Fremdverschuldung finanziert werden, teilte die Finanzdirektion mit. Projekte sind etwa ein neues Staatsarchiv oder die Umfahrung Cham-Hünenberg.