ewz 2019: CO2 vermindert, Windproduktion gesteigert
ewz investierte 2019 weiterhin stark in erneuerbare Energie im In- und Ausland. «Mit den 2019 erfolgreich in Betrieb genommenen Windparks in Frankreich und den voraussichtlich Ende 2020 fertiggestellten Windparks in Deutschland (Trianel Borkum II) und Norwegen (Stigafjellet und Måkaknuten) werden zusammen mit den bestehenden Anlagen insgesamt 113 Windturbinen in 18 Windparks für ewz im Einsatz sein und 1'048 GWh produzieren.
Dies entspricht einem Drittel der verbrauchten Strommenge in der Stadt Zürich oder dem ewz-Anteil am Kernkraftwerk Gösgen. Damit sind wir auf dem Weg in eine erneuerbare Energiezukunft ein grosses Stück vorangekommen», sagt ewz-Direktor ad interim Benedikt Loepfe.
Zudem investiert ewz weiterhin in die Wasserkraft. Ende 2019 fällte ewz den Investitionsentscheid für das Kleinkraftwerk Adont und die beiden Dotierwasserkraftwerke Löbbia und Marmorera.
Die drei Kraftwerke werden dieses Jahr gebaut und produzieren zusammen jährlich rund zwölf GWh Naturstrom. Auch im Bereich Solarstrom geht ewz weiter vorwärts.
Im Oktober 2019 reichte ewz das Baugesuch für die erste hochalpine Solargrossanlage im Bergell ein. Der Bau der Anlage auf über 2'100 Meter über Meer beginnt voraussichtlich diesen Sommer.
Die 1200 Solarmodule werden 500 MWh Strom für ca. 210 Haushalte produzieren, davon die Hälfte im Winter.
Nachhaltige Energielösungen
ewz nahm 2019 neun neue Energiedienstleistungsanlagen aus erneuerbaren Energiequellen in Betrieb. Mit den insgesamt 303 Anlagen in der ganzen Schweiz werden pro Jahr rund 55'000 Tonnen CO₂ reduziert.
Dies entspricht einer Steigerung von 13 % im Vergleich zum Vorjahr. Unter den Projekten befinden sich beispielsweise der Wärmeverbund Herrliberg und die Vaudoise aréna in Lausanne.
Im Juni 2019 begann ewz mit den Bauarbeiten am klimafreundlichen Energieverbund Altstetten-Höngg, für welchen die Zürcher Stimmbevölkerung am 10. Februar 2019 einen Objektkredit von 128,7 Millionen Franken bewilligt hat. Die ersten Liegenschaften werden bereits im Herbst 2020 mit Wärme versorgt.
Investitionen in Versorgungssicherheit
Für die Versorgungssicherheit der Stadt Zürich und von Teilen Graubündens investierte ewz rund 58 Millionen Franken in die Verteilnetzinfrastruktur. Ende September 2019 wurde mit dem Anschluss des 60-kV-Transformators an die Hochspannungsschaltanlage die Inbetriebsetzung des neuen Kuppelunterwerks Sils Albula termingerecht und erfolgreich abgeschlossen.
Das Unterwerk versorgt das Churer Rheintal, die Tunnelanlagen der Autobahn A13 sowie die Tourismusregionen Lenzerheide und Arosa mit Strom. In den drei Stadtzürcher Unterwerken Hönggerberg, Letten und Katz wurden Arbeiten vorgenommen, um in weiteren Quartieren die Spannungserhöhung von 11 Kilovolt auf 22 Kilovolt zu bewerkstelligen.
Abschluss Glasfasernetz
ewz hat den Bau des Glasfasernetzes in der Stadt Zürich termingerecht Ende 2019 abgeschlossen. Dank der effizienten und laufend optimierten Bauweise konnten die Bauarbeiten innerhalb des Kredits von 400 Millionen Franken ausgeführt werden.
Gut 90% der 39’000 Liegenschaften mit rund 272’800 Nutzungseinheiten (Privathaushalte sowie Büro- und Gewerbebetriebe) sind nun an das ewz.zürinet angeschlossen. Das sind 54’000 Glasfaseranschlüsse mehr als im Jahr 2012 geplant.
Mit dem Glasfasernetz leistet ewz einen wichtigen Beitrag zur Standortattraktivität der Stadt Zürich und zu einer Smart City. Die Wichtigkeit dieser Infrastruktur wurde insbesondere in den letzten Wochen durch die Corona-Krise und dem vermehrten, digitalen Arbeiten zu Hause offensichtlich.
Finanzbericht: 80 Millionen Franken an die Stadt Zürich
ewz erwirtschaftete 2019 ein Jahresergebnis von 189,8 Millionen Franken, wovon der Stadt Zürich 80 Millionen Franken überwiesen wurden. Das operative Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beläuft sich auf 248,7 Millionen Franken.
Der Umsatz betrug 988 Millionen Franken. Es wurden Investitionen im Umfang von 129,9 Millionen Franken getätigt.
Den gesamten Geschäfts-, Finanz- und Nachhaltigkeitsbericht 2019 gibt es auf www.ewz.ch/geschäftsbericht.
Corona-Krise / Ausblick
Dank dem erfreulichen Ergebnis konnte ewz seine Finanzbasis weiter stärken, um auch die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise zu meistern und gleichzeitig den Umbau des Energieproduktionsportfolios weiter voranzutreiben. Der Verbrauchsrückgang, die stark gefallenen Strommarktpreise, das erhöhte Forderungsausfallrisiko und die Bewertung der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds bei den Partnerwerken, an welchen ewz beteiligt ist, werden das Resultat 2020 aber massgeblich negativ beeinflussen.