Grüne Zürich: Regierung missachtet lärmgeplagte Bevölkerung

Grüne Kanton Zürich
Grüne Kanton Zürich

Zürich,

Die Grünen unterstützen die Initiative, die verlangt, dass die siebenstündige Nachtruhe eingehalten wird und das im Flughafengesetz festhalten will, klar.

Flughafen Zürich Kloten.
Ein Flieger der Swiss rollt über eine Startbahn am Flughafen Zürich Kloten. - Keystone

Der Regierungsrat lehnt die Nachtruhe-Initiative ab und foutiert sich um den Schutz der Bevölkerung vor Fluglärm.

Die Lärmbelästigung hat seit Corona wieder massiv zugenommen. Die vom Flughafen beantragten Lärmzuschläge sind zwar zu begrüssen, werden aber das Problem nicht lösen.

Die Grünen unterstützen die Anliegen der Nachtruhe-Initiative ganz klar. Die Initiative will das kantonale Flughafengesetz anpassen und verlangt, dass die siebenstündige Nachtruhe endlich eingehalten wird. Seit 2008 steht im Flughafengesetz, dass der Regierungsrat auf dieses Ziel hinwirken muss.

«Doch in den 17 Jahren hat die Regierung ihre Aufgaben nicht gemacht. Jetzt muss endlich Schluss mit der Nachtruhestörung durch den Flugverkehr sein», sagt der Grünen-Kantonsrat David Galeuchet aus Bülach.

37 Prozent mehr Nachtruhestörungen

Die Passagierzahlen in Kloten haben einen neuen Höchststand erreicht. Die Flugbewegungen sind 2023 gegenüber 2022 um 17 Prozent auf 231’148 angestiegen.

Auch während des Verspätungsabbaus zwischen 23 und 23.30 Uhr sind mehr Flugzeuge gestartet und gelandet. Entsprechend wurden in der Nacht 37 Prozent mehr Menschen durch den Fluglärm gestört als im Jahr zuvor.

«Offenbar sind mit der gewonnenen Abstimmung zur Pistenverlängerung im März 2023 die Dämme gebrochen. Wir Grüne schauen jedoch nicht zu, wie Jahr für Jahr immer mehr Menschen in ihrer Nachtruhe gestört werden», so die Grünen-Kantonsrätin Wilma Willi aus Stadel.

Lärmzuschläge sind richtig, aber haben zu wenig Wirkung

Die Flughafen Zürich AG hat beim Bund ein Gesuch um Erhöhung der Lärmzuschläge eingereicht. Für Abflüge ab 23 Uhr sollen diese Zuschläge erhöht werden, damit die Fluggesellschaften im Verspätungsfall möglichst rasch starten und modernere Maschinen einsetzen, die weniger Lärm machen.

Die Massnahme ist zwar sinnvoll, aber sie genügt nicht. Damit die Bevölkerung effektiv vor Nachtlärm geschützt wird, müssen ab 22 Uhr weniger Start- und Lande-Slots vergeben und muss ab 23 Uhr ein striktes Abflugverbot eingehalten werden – wie es die Initiative verlangt.

Weniger Flüge, mehr internationale Züge!

Der Flugverkehr ist weltweit für 7 Prozent des Treibhausgasausstosses verantwortlich, in der Schweiz sogar für 27 Prozent. Wenn die Zahl der Flüge weiter wächst, wird der Flughafen zur klimaschädlichsten Infrastruktur in unserem Kanton.

Inzwischen gesteht auch der Flughafen ein, dass sich die Klimaziele mit SAF (Sustainable Aviation Fuels) bis 2050 nicht erreichen lassen. Die Zahl der Flüge muss daher klar reduziert und der Ausbau der internationalen Zugverbindungen vorangetrieben werden, so wie es die Motion 167/2020 der Grünen verlangt.

Kommentare

User #2168 (nicht angemeldet)

Der politische Kampf gegen Grün muss massiv verstärkt werden.

User #3875 (nicht angemeldet)

An die Grünen. Es sind über 3,8 Millionen Menschen in der Schweiz die täglich 24 Stunden Tag und Nacht von Eisenbahnlärm betroffen sind. Es ist wichtig, dass diese Menschen von Eisenbahnlärm geschützt werden, denn sonst drohten gesundheitliche Schäden: «Herzkreislauferkrankungen, aber auch Diabetes, psychische Probleme wie Depressionen und Konzentrationsschwäche. Insbesondere bei Kindern ist das ganz gravierend.» Was unternimmt der Bund gegen den Eisenbahnlärm?

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