Mythenquai: Streit zwischen Stadt und Ruderclubs droht zu eskalieren
Am Mythenquai in Zürich hat es die Stadt auf Rudervereine abgesehen, um einem geplanten Stadtpark Zugang zum See zu gewähren. Die Vereine wehren sich.
Das Wichtigste in Kürze
- In Zürich am Mythenquai will die Stadt fast sämtliche Parkplätze entfernen.
- Schlimmer noch für dortige Rudervereine: Ihre Grundstücke möchte man für alle freigegeben.
- Wegen eines bestehenden Pachtvertrags drohen die Clubs mit einem Rechtsstreit.
Am Zürcher Mythenquai will die Stadt einen radikalen Abbau von Parkflächen. Sämtliche von aktuell 260 bestehenden Parkplätzen dort sollen weg, wie die «NZZ» berichtet. Lediglich sechs Behindertenparkplätze würden nach der Umgestaltung weiterbestehen.
Anstelle des Asphalts soll ein neuer Stadtpark entstehen. Besucherinnen und Besucher könnten dann nur noch zu Fuss, mit dem Velo oder dem ÖV die anliegende Badi erreichen.
Pläne stossen bei Rudervereinen auf Widerstand
Besonders bitter sind diese Pläne für zehn Rudervereine, die am Mythenquai ansässig sind. Sie fordern, dass für jeden Verein jeweils acht Parkplätze bestehen bleiben – insgesamt also 80.
Denn: Mit dem ÖV anzureisen, sei in der Praxis nicht möglich, wie Tobias Fankhauser, Präsident der GC-Rudersektion, gegenüber der «NZZ» sagt. Das Rudern würde man besonders am frühen Morgen betreiben. Dann, wenn es noch keine Verbindungen gebe.
Bootshäuser als «Störfaktor» eingestuft
Ein weiterer Streitpunkt wird auch sein, dass die Stadt die Bootshäuser der Rudervereine für ihren Stadtpark als «Störfaktor» sieht. Die Grundstücke, die bisher nur für Mitglieder zugänglich sind, sollen für alle freigegeben werden.
Ein Zugang zum See an dieser Stelle würde aus städtischer Sicht die Attraktivität des Stadtparks erhöhen. Dann wären nur noch die Bootshäuser geschützt, alles dazwischen Teil des Parks – für die Vereine ein Dorn im Auge.
Sie befürchten Konflikte sowie Schäden an der Infrastruktur. Ausserdem pochen sie auf bestehende Pachtverträge. Von der Gegenseite wird behauptet, in diesen seien keine exklusiven Nutzungsrechte vereinbart.
Rechtsstreit droht
Wie die «NZZ» schreibt, seien die Rudervereine bereit, mit rechtlichen Mitteln gegen die Stadt vorzugehen, sollte sie an ebendiesen festhalten. Ein solcher könnte sich jedoch Jahre hinziehen und wäre daher sicherlich nicht im Interesse des Stadtrats.