Stadt Zürich

Senioren-Nachbarszoff im Glattal: «Du Sauhund, ich bringe dich um!»

Nicole Stieben
Nicole Stieben

Zürich,

Im Glattal kam es 2022 zu einer groben Auseinandersetzung zwischen zwei Nachbarn wegen einer Grundstücksgrenze. Zwei Senioren wurden jetzt verurteilt.

Nachbarschaftsstreit
Ein Gerichtshof (Symboldbild). - Stefan Puchner/dpa/Symbolbild

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Glattal kam es zu einem Nachbarschaftsstreit zwischen zwei Senioren.
  • Wegen einer Grundstücksgrenze wurden die Männer handgreiflich.
  • Einer erlitt sogar einen Schädelbruch.

Ein Streit um eine Grundstücksgrenze zwischen zwei Senioren in einer Glattaler Gemeinde endete Anfang 2022 mit schweren Verletzungen.

Herr Russo (88) und sein Nachbar Herr Huber (71) konnten ihre Differenzen nicht friedlich klären. Im Gegenteil.

«Warum konnte dieser Konflikt nicht auf zivilisierte Weise gelöst werden?», fragte der vorsitzende Richter des Bezirksgerichts Uster. Die Antwort der beiden Angeklagten war eindeutig: Sie sahen keine Möglichkeit zur Einigung, schreibt der «Tagesanzeiger».

Der Auslöser des Konflikts

Russo versuchte, die Grenzen seines Grundstücks mit gespannten Schnüren zu markieren. Dabei kletterte er auf eine Leiter an der Stützmauer zum Nachbargrundstück von Herrn Huber. Dieser trat laut Anklage Russo ins Gesicht und stiess die Leiter um, woraufhin Russo in seinen Garten stürzte!

Daraufhin kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern. Beide waren mit Metallstangen bewaffnet und bedrohten sich gegenseitig. «Du Sauhund, ich bringe dich um!», wurde geschrien.

Am Ende lag Huber blutüberströmt mit einem Schädelbruch am Boden.

Männer beschuldigen sich gegenseitig vor Gericht

Vor Gericht stritten beide Männer die ihnen vorgeworfenen Taten ab, beschuldigten sich aber gegenseitig der Aggression.

Der Staatsanwalt konnte nicht eindeutig bestimmen, wer der Aggressor war: Er forderte zunächst für beide eine bedingte Freiheitsstrafe von 24 Monaten wegen versuchter schwerer Körperverletzung.

Freiheitsstrafe von 15 Monaten

Das Gericht sprach Russo wegen versuchter schwerer Körperverletzung schuldig und verhängte eine bedingte Freiheitsstrafe von 15 Monaten.

Huber wurde nur wegen Beschimpfung verurteilt, erhielt eine bedingte Geldstrafe von 500 Franken.

Kommentare

User #2194 (nicht angemeldet)

Ich hab auch "Super Nachbarn" (gehobenes EFH Quartier, Top Lage). 15 Jahre ging alles gut, wir hatten nie Probleme, sogar gutnachbarschaftliche Beziehungen. Dann ist irgendwas passiert und seither verwandelt sich Haus und Grunstück nebenan immer mehr in eine absolute Müllhalde! Inzwischen sieht es grauenhaft aus! Chaos, Unrat, Müll, meterhoch wucherndes Unkraut überall, verfaulte, schimmlige, stinkende Lebensmittel und Berge Abfall vor der Haustüre, schiefhängende Storen am ganzen Haus, etc.! Mehrere freundliche Versuche, dies doch mal halbwegs in Ordnung zu bringen, endeten stets mir leeren Versprechen und Lügen! Auf Frage was los sei und ob Hilfe benötigt wird, wird mit "geht dich nichts an" geantwortet! Es werden immer neue "Baustellen" aufgerissen, aber NIE etwas fertiggemacht! Selbst wildfremde Passanten hauen mich inzwischen an und fragen, was da nebenan los sei. Wollte langsam mein (zu grosses) Haus verkaufen und gegen was Kleineres tauschen. Hatte bisher 5 ernsthafte Interessenten, alle haben abgesagt, da sie nicht neben einer "Mülldeponie" leben möchten! Jemand ne Idee, was man da machen könnte? Gemeinde scheint leider nicht sonderlich interessiert zu sein, was zu unternehmen. Drum kann ich mir schon gut vorstellen wie es zu obigem "Vorfall" gekommen ist. Auch meine Wut steigt kontinuierlich!

User #9007 (nicht angemeldet)

Huber stiess die Leiter um und nahm eine schwere Körperverletzung in Kauf! Und der wird nur wegen Beschimpfung verurteilt? Echt jetzt?

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