Universität Zürich will Flugreisen reduzieren
Die Universität Zürich (UZH) will bis 2030 die Flugreisen von UZH-Angehörigen um mindestens 53 Prozent reduzieren. Bereits im nächsten Jahr soll 40 Prozent weniger geflogen werden als in den beiden Jahren vor der Coronapandemie.
Ziel der UZH ist es, bis 2030 klimaneutral zu sein, wobei mindestens 50 Prozent der Emissionen durch eigene Massnahmen reduziert werden müssen, wie die UZH am Mittwoch mitteilte. Fliegen belastet die Umwelt stark und daher soll dort der Hebel angesetzt werden.
Bislang schlugen in der Öko-Bilanz der UZH die Flugreisen am meisten negativ zu Buche. 2018/2019 machten sie rund 35 Prozent aller verursachten Treibhausgas-Emissionen aus.
Während der Pandemie habe sich gezeigt, dass ein grosser Spielraum bestehe, für welche Zwecke wirklich geflogen werden muss, sagt Umweltpsychologin und Nachhaltigkeitsexpertin Somara Gantenbein im UZH-Newsletter. So seien die Flugemissionen im Vergleich zu 2018/2019 um 76 Prozent zurückgegangen.
«Aus ökologischer Sicht wäre es eine verpasste Chance, jetzt wieder zum alten Zustand zurückzukehren», sagt Gantenbein. UZH-Angehörige sollten bewusster abwägen, welche Flugreise aus ihrer Sicht wirklich wichtig sei, um gute Forschung zu betreiben.
Die wirkungsvollste Massnahme um die gesetzten Reduktionsziele zu erreichen, ist es laut Gantenbein, weniger Langstreckenflüge zu buchen; diese sind an der UZH für 84 bis 89 Prozent (2018/2019) der Flugemissionen verantwortlich. Jeder einzelne vermiedene Langstreckenflug sei ein Gewinn.
Weitere mögliche Massnahmen seien, etwa die effizientesten Airlines zu wählen, nur noch Economy zu fliegen oder eine Lenkungsabgabe auf Treibhausgas-Emissionen einzuführen. Die Fakultäten sollen möglichst viel Freiraum bei der Umsetzung erhalten und können selbst entscheiden, wie sie ihr Ziel konkret erreichen wollen.