Zürich: Stadt unterstützt Kongresshaus und Gastronomie wegen Corona
Die Stadt Zürich verlängert die Corona-Hilfen für die Gastronomie bis Ende Jahr: Auf Benutzungsgebühren für öffentlichen Grund verzichtet sie weiterhin. Die Ausweitung der Boulevardfläche ist bis Ende Oktober gestattet. Dazu wird das Kongresshaus mit einem 1,9-Millionen-Franken-Kredit unterstützt - um den Konkurs zu verhindern.
Der Gebührenerlass, der auch Bewilligungs- und Kontrollgebühren umfasst, wäre Ende März abgelaufen. Die Stadt verlängert ihn allerdings bis Ende Jahr, wie sie am Mittwoch mitteilte.
Davon profitieren etwa Gastronomie, Taxis oder Märkte. Der Stadt entgehen so zusätzlich Einnahmen von fast sechs Millionen Franken. Wirtinnen und Wirte dürfen ihre genutzt Boulevardfläche zudem bis Ende Oktober kostenlos um maximal 30 Prozent ausweiten. Ab 1. April entfällt hingegen die Möglichkeit, Witterungsschutzbauten ohne Bewilligung aufzustellen.
Obwohl die meisten Corona-Massnahmen Mitte Februar vom Bundesrat aufgehoben wurden, dürfte es noch geraume Zeit dauern, bis sich Gastronomie und Eventbranche von den Folgen erholt hätten, schreibt der Stadtrat.
Auch das Kongresshaus leidet nach wie vor unter der Pandemie: Der Stadtrat will deswegen auch der Kongresshaus Zürich AG mit einem Kredit von 1,9 Millionen Franken unter die Arme greifen - um einen «unmittelbar bevorstehenden Konkurs» zu verhindern. Corona habe die Institution zu einer Zeit getroffen, als diese bereits durch ein mehrjährige Betriebsschliessung geschwächt gewesen sei.
Wegen der vierjährigen Bauzeit, die 2021 abgeschlossen worden war, habe die Kongresshaus Zürich AG keine Corona-Härtefallentschädigungen beanspruchen können. Denn in den Schliessungsjahren 2018 und 2019 seien keine Umsätze erzielt worden. Darum sei die Kongresshaus AG überschuldet.
Der Stadtrat rechnet damit, dass das Kongresshaus auch in Zukunft unterstützt werden muss. Form und Höhe dieser weiteren Unterstützung würden derzeit geklärt. Möglich sei nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch, dass das Mietverhältnis von Kongresshaus und Tonhalle Gesellschaft geändert werde.
Der Stadtrat wird im Mai 2022 über das weitere Vorgehen entscheiden und dem Gemeinderat eine entsprechende Vorlage unterbreiten.