Arthur Honegger nervt sich über «Frauen-Preise» beim Coiffeur
Warum zahlen Frauen beim Coiffeur mehr als Männer? Arthur Honegger findet das unfair. Der Coiffeur-Verband widerspricht ihm.
Das Wichtigste in Kürze
- Manche Coiffeur-Salons berechnen für einen Damenschnitt mehr als für einen Herrenschnitt.
- SRF-Moderator Arthur Honegger wünscht sich ein anderes Preissystem.
- Coiffure Suisse erklärt auf Anfrage von Nau.ch die Einteilung.
Geschlechter-Diskriminierung beim Coiffeur? SRF-Aushängeschild Arthur Honegger (43) nervt sich über Preisunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Kunden.
Auf Twitter fragt sich der «10vor10»-Moderator: «Warum in aller Welt gibt es im Jahr 2022 noch verschiedene Preise für einen Haarschnitt ‹Damen› und ‹Herren›?»
Warum in aller Welt gibt es im Jahr 2022 noch verschiedene Preise für einen Haarschnitt «Damen» und «Herren»?
— Arthur Honegger (@honegger) April 22, 2022
Als gäbe es keine Männer mit Crazy-Mähne, keine Frauen mit Clipper-Frisur.
Warum nicht lang/kurz? Schwierig/leicht? Oder einfach nach Minuten? 🤷♂️💇🏼♂️#UngenderThis
Es gebe ja schliesslich Männer mit «Crazy-Mähne» und Frauen mit «Clipper-Frisur». Der 43-Jährige schlägt vor, dass die Coiffeure ihre Preisliste nach Schwierigkeit des Schnitts oder einfach nach Minuten anpassen.
In den Kommentaren löst dies heftige Diskussionen aus. Während sich die einen wundern, ob Arthur Honegger sonst keine Probleme habe, pflichten ihm die anderen bei.
Coiffeur Verband widerspricht Arthur Honegger
Auf Anfrage von Nau.ch erklärt Damien Ojetti, Zentralpräsident Coiffure Suisse: «Viele Salons verlangen für Damen und Herren unterschiedliche Preise. Begründet wird dies damit, dass Frauen in der Regel mehr Beratung und mehr Frisurenvorschläge wünschen und das Styling aufwendiger ist.»
Herrenhaarschnitte würden weniger Zeit benötigen, was den tiefen Preis rechtfertige, glaubt Ojetti. «Männer wollen sich in der Regel einfach die Haare schneiden lassen.»
Hingegen gebe es eine ganze Reihe von Kostenargumenten, mit denen sich der höhere Preis für den Damenservice begründen lasse. So kostet allein die Weiterbildung für das Personal mehr. Die Mitarbeiter besuchen Hochsteckseminare und erlernen Brautfrisuren und neue Farbtechniken.
Unisex-Preise bringen auch Nachteile
Es sei den einzelnen Salons überlassen, wie sie ihre Preise gestalten, erklärt Damien Ojetti. Es gibt Geschäfte, die ihre Dienstleistung zu Unisex-Preisen anbieten. «Diese haben aber eher die Preise für Herren erhöht, als dass sie sie für Damen gesenkt haben.»
Nach Zeittarif zu arbeiten werde sowohl von den Mitarbeitern als auch der Kundschaft als Stressfaktor angesehen. «Das sorgt nicht unbedingt für ein entspanntes Coiffeurerlebnis.»
«Gender Pricing ist ein Thema in unserer Gesellschaft», glaubt auch Ojetti.
Und setzt sich in die Nesseln. «Weshalb kosten rosarote Einwegrasierer mehr als blaue? Offenbar, weil Frauen bereit sind, mehr dafür zu bezahlen – es scheint es ihnen wert zu sein. Der Kaufentscheid liegt aber bei ihnen.»