Faber will nicht polarisieren
Faber, der Gesellschaftskritiker, der Polarisierende, ist in Wahrheit nicht wohl mit diesem Image.

Das Wichtigste in Kürze
- Faber hat heute sein Album «I Fucking Love My Life» veröffentlicht.
- Was in Zukunft kommt, kann der Musiker im SDA-Gespräch nicht sagen.
Journalisten sprechen Faber mehr auf politische und gesellschaftliche Themen an als auf seine Musik. «Es ist so, ich habe mich daran gewöhnt», sagt der 26-Jährige, der eigentlich Julian Pollina heisst, im Gespräch mit Keystone-SDA.
Angefangen hat diese Tendenz nicht erst, aber insbesondere mit der Veröffentlichung der Single «Das Boot ist voll» im vergangenen Sommer. Aufgrund derber, an den «besorgten Bürger» gerichteter Textpassagen galt der Song schlagartig als kontrovers. Der deutsche Popkritiker Linus Volkmann warf dem Musiker gar «Vergewaltigungsphantasien gegen rechts» vor.
Inzwischen hat Faber die umstrittenen Zeilen geändert. Dadurch ist seine Abrechnung mit Holocaust-Leugnern, der Flüchtlingspolitik und Fake News nicht weniger unmissverständlich geworden. «Aber eine polarisierende Person zu sein, bei der niemand weiss, woran er ist, das ist schrecklich für mich.»
Was noch kommt, kann Julian Pollina nicht sagen. Im Moment ist er sich nicht einmal sicher, ob er ewig in diesem Umfang Musik machen will. Oder vielleicht doch eher mal einen eigenen Kiosk betreiben oder als Hausmusiker im immer gleichen Club spielen möchte. Sicher ist nur: «Für das Jahr 2020 habe ich mir vorgenommen, erwachsen zu werden.»