Olympia 2024: Ruderin hatte bis vor kurzem keinen Schweizer Pass
Das Wichtigste in Kürze
- Célia Dupré kam in den USA zur Welt und zog 2014 in die Schweiz.
- Sie tritt für die Schweiz bei den Olympischen Sommerspielen an.
- Dass sie ihren Pass erst seit kurzem hat, irritiert ihre Follower.
Morgen, Freitag, beginnen die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris offiziell. Für die Schweiz mit dabei ist auch die Ruderin Célia Dupré (22).
Dupré wurde in den USA geboren. Ihre Mutter ist Amerikanerin, ihr Vater Franzose. 2014 zog sie mit ihrer Familie in die Schweiz. Célia war damals 12 Jahre alt. Sie besuchte das Gymnasium in Genf.
Aktuell studiert Dupré an der Stanford University in Kalifornien. Für Olympia hat sie sich nun eine Auszeit vom Studium genommen und fokussiert sich ganz auf den Sport. Auf Instagram gibt Dupré ehrliche Einblicke in ihren Alltag in Paris.
Dabei enthüllt sie: Ihr Weg zu Olympia 2024 war alles andere als einfach! Bis vor sieben Monaten hatte die 22-Jährige noch nicht einmal den Schweizer Pass.
Zudem hatte sie mit schlimmen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Sie litt unter einer Essstörung. Trotzdem schaffte sie es ins Schweizer Olympiateam. «Träume werden war», jubelt Célia Dupré.
«Mega suspekt»
Ihre Follower irritiert aber vor allem, dass es die 22-Jährige so schnell schaffte, den Schweizer Pass zu bekommen.
Bist du im Olympia-Fieber?
Einer schreibt: «Nichts für ungut, aber wie konnte man sich innerhalb eines Jahres nach den Olympischen Spielen ohne Pass um eine Stelle beim Schweizer Olympia Team bewerben?»
Ein zweiter findet: «Länder vergeben also Pässe / die Staatsbürgerschaft an Athleten, die gut genug sind, damit sie für sie antreten? Das erscheint mir mega suspekt ...»
Ein anderer spricht gar von «weissem Privileg». Der Vorwurf: Célia habe es als weisse Frau einfach, an den Schweizer Pass zu kommen, während es Minderheiten oft schwerer gemacht wird.
Fall Dominic Lobalu sorgte für Wirbel
Tatsächlich haben es nicht alle Top-Athleten so einfach, an einen Schweizer Pass zu kommen.
Erst kürzlich sorgte der Fall Dominic Lobalu (25) für Wirbel. Lobalu kam im Sudan zur Welt und musste vor dem Krieg fliehen. Seit 2019 lebt er in der Schweiz.
Der Leichtathletik-Verband beantragte 2023 einen Verbandswechsel, diesem wurde stattgegeben. An der EM in Rom durfte er für die Schweiz antreten.
Er war der erste Flüchtling, der an der Leichtathletik-EM auf dem Podest stand. In Rom holte er über 10'000 Meter Gold. Vor wenigen Tagen gewann er im Schweizer Dress den 3000-m-Lauf beim Diamond-League-Meeting in London mit einem neuen Schweizer Rekord.
Bei den Olympischen Spielen darf er aber nicht für die Schweiz laufen, sondern muss im Flüchtlingsteam starten. Denn: Nach Schweizer Recht kann Lobalu erst 2031 eingebürgert werden.