Trauffer über Ängste: «Plötzlich bist du weg vom Fenster»
Das Wichtigste in Kürze
- Marc Trauffer ist seit 15 Jahren nicht mehr aus der Schweizer Musikszene wegzudenken.
- Trotzdem zweifelt der Sänger immer wieder an seiner Karriere.
- In einer neuen Doku lässt er sich bei der Vorbereitung für seine neue Tour filmen.
2008 startete Mundart-Star Trauffer (43) seine Solokarriere, seitdem ist er aus der Schweizer Musikszene nicht wegzudenken. Nebst der Musik besitzt der Berner Oberländer die Holzspielwarenfabrik seiner Eltern. 2022 mit seiner Frau die «Trauffer Erlebniswelt» in Hofstetten BE.
In der neuen Doku «Trauffer – zwischen Krise und Triumph» zeigt der Sänger, wie er alles unter einen Hut bringt. Dabei spricht er auch über die Schattenseiten des Erfolges.
In den ersten Minuten der Doku sieht man den 43-Jährigen am Boden zerstört. Er fragt sich, ob dem Mega-Erfolg der «Büetzer Buebe» anknüpfen kann.
Mit Musiker Gölä (54) spielte Trauffer im Sommer 2022 im Zürcher Letzigrund Stadion vor 46'000 Fans.
Mögen Sie die Musik von Trauffer?
«Hatte Angst, dass sich Fans entfernen»
Nau.ch: Zu Beginn der Doku bist du in einem Loch. Was hat dir aus diesem Tief geholfen?
Trauffer: Mich hat das Weitermachen nach und nach aus dem Tief gezogen. Je länger meine Band und ich am neuen Album «Glöggelä» gearbeitet haben, desto mehr kam die Freude und Energie zurück. Ganz im Sinne von «die Zeit heilt alle Wunden».
Nau.ch: Hattest du Angst, vor einem Flop?
Trauffer: Ich hatte Angst, dass sich Trauffer-Fans in diesen fünf Jahren von mir und meiner Musik entfernen hätten können. Die Fans werden schlussendlich auch älter und ihr Leben geht weiter. Da weiss man nie, was einem bei einer nächsten Tour bevorsteht.
«Plötzlich ist man weg vom Fenster»
Nau.ch: Warum hast du dich dann doch entschlossen, mit der Musik weiterzumachen?
Trauffer: Ich hatte die Musik für das neue Album schon vor den beiden Letzigrund Konzerten aufgenommen. Von daher stand zum Zeitpunkt meines Tiefs schon fest, dass eine Tour bevorsteht und es kein Zurück gibt. Und so kam dann tatsächlich auch die Vorfreude.
Nau.ch: Es scheint, als würdest du an deiner Musikkarriere mehr zweifeln als an deinen anderen Standbeinen.
Trauffer: Das stimmt. Es liegt wohl daran, dass Musik weniger planbar ist als andere Geschäftsbereiche. Musik ist sehr stark abhängig vom Zeitgeist und kann sich somit sehr schnell verändern. Plötzlich ist man weg vom Fenster.
Trauffer mal ganz privat
Nau.ch: In der Doku wirst du auch in privaten Momenten gefilmt. Wie war das für dich?
Trauffer: Anfangs war es etwas ungewohnt. Im Rahmen der Musik ist es für mich normal, dass Kameras dabei sind. Im Privatleben nicht. Von daher war es gewöhnungsbedürftig. Aber schlussendlich gehört es dazu, wenn man in eine Doku dreht.
Nau.ch: Gibt es eine private Seite von dir, die nur deine Liebsten zu sehen bekommen?
Trauffer: Selbstverständlich und das ist auch gut so.
«Kann nicht sagen, wie es weitergeht»
Nau.ch: Du bist noch bis Sommer auf Tour. Wie geht es dann für dich danach weiter?
Trauffer: Wie es mit der Musik weitergeht, kann ich aktuell nicht sagen. Aber ich werde mich bestimmt wieder mehr meiner Holzspielwarenfabrik widmen.
Nau.ch: Wann warst du eigentlich zum letzten Mal in den Ferien?
Trauffer: Im Februar habe ich mir eine kurze Erholungspause gegönnt. Die nächsten Ferien lassen somit wohl noch etwas auf sich warten.
Die Doku «Trauffer – zwischen Krise und Triumph» wird am Mittwoch, 26. April, auf dem Streamingdienst «oneplus» veröffentlicht.