Waadtländer Opernsänger Eric Tappy verstorben
Der renommierte Waadtländer Tenor Eric Tappy stirbt im Alter von 94 Jahren.

Der Waadtländer Tenor Eric Tappy ist am Dienstag in seinem 94. Lebensjahr gestorben. Tappy machte sich ab etwa 1960 einen Namen als Interpret von Barockmusik, insbesondere Monteverdi. Internationalen Ruhm brachten ihm zudem seine Mozart-Interpretationen ein. «Unser Vater ist am Ende eines erfüllten, reichen und intensiven Lebens friedlich eingeschlafen», teilten seine beiden Töchter am Freitag in einer Medienmitteilung mit.
Tappy wurde am 19. Mai 1931 in Lausanne als Sohn einer Musikerfamilie geboren. Schon in jungen Jahren widmete er sich der Musik und lernte Geige und Chorgesang bei seinem Cousin André Charlet.
Nachdem er 1951 Lehrer geworden war, begann Tappy ein Gesangsstudium am Konservatorium in Genf. Dort gewann er 1958 einen Preis für Virtuosität. Es folgten zahlreiche Konzerte in der Schweiz und im Ausland, was ihn 1959 dazu veranlasste, den Lehrerberuf aufzugeben.
Ein Leben für die Musik
Tappys internationale Karriere begann in Paris, wo ihn die Kritiker umgehend als einen der besten Mozart-Interpreten einstuften. 1981 überraschte der 50-Jährige seine Fans mit der Ankündigung, dass er sich von der Bühne zurückziehen werde. Er widmete sich fortan dem Unterrichten.
Er gründete und leitete das «Atelier d'interprétation vocale et dramatique» an der Oper Lyon. Ab 1984 und bis 1999 unterrichtete er am Konservatorium von Genf.
Der Tenor wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 1966 die Goldmedaille des Königlichen Drottningholm-Theaters in Stockholm für seine Interpretation von Monteverdis «Orfeo». Für seine Interpretation derselben Rolle auf Schallplatte erhielt er 1968 den Edison-Preis.