Der neue Dresden-«Tatort» überrascht mit spannender Wendung
Ein düsterer Tag auf einer einsamen Landstrasse. Zwei Polizistinnen und zwei Polizisten stehen bereit, als sich ein beschädigter Pick-up nähert.
Der Fahrer wird angewiesen, die Hände ans Steuer zu legen. Doch seine Reaktion ist tödlich: Eine Kugel durch die geschlossene Scheibe trifft einen Beamten tödlich am Kopf.
Ein Schusswechsel bricht aus und reisst die Stille in Stücke. Auch der zweite Polizist geht zu Boden, während der Täter sich im Nebel der tristen Landschaft aus dem Staub macht.
Ein Auftakt voller Brutalität
So beginnt der «Tatort»-Krimi «Unter Feuer» aus Dresden, der vergangenen Sonntag im Ersten ausgestrahlt wurde. Während die überlebenden Polizistinnen mit dem Streifenwagen fliehen, erfährt Kriminaloberkommissarin Leonie Winkler per Funk von dem Angriff.
Sie reagiert sofort: «Ich bin in der Nähe und fahre hin», gibt sie an die Zentrale durch. Doch etwas fällt dabei auf:
Leonies Verhalten ist fahrig und nervös, sie wirkt wie von Panik erfasst. Ist sie etwa in die Tat verwickelt?
Dresdner «Tatort» aus der Feder von Christopf Busche
Der Dresdner «Tatort» aus der Feder von Drehbuchautor Christoph Busche nimmt die Zuschauer diesmal mit in die Abgründe des Polizeialltags. Laut Busche soll der Film Themen wie Intrigen, Rivalitäten und persönliche Fehden innerhalb der Polizei beleuchten.
Er erklärt: «Solche Konflikte sind oft schwer durchschaubar für Aussenstehende, aber sie bieten grosse Chancen, tiefere Einblicke in die Figuren zu gewinnen.»
Verknüpfungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart
Eine zentrale Rolle spielt ein Fall, der Leonie Winkler seit Jahren nicht loslässt: Der Tod ihres Bruders während eines Einsatzes.
Dieses tragische Erlebnis hat sie emotional geprägt und belastet sie bis heute. Als interne Ermittlungen beginnen, wird der erfahrenen Kommissarin schnell klar, dass die Dinge miteinander zusammenhängen könnten.
Dennoch weicht ihr Vater, ebenfalls ein pensionierter Polizist, ihren Fragen aus, als sie beginnt, in seiner Vergangenheit zu graben.
Herbstlich und melancholisch
Die düstere Herbstkulisse und das trübe Wetter tragen zur bedrückenden Atmosphäre bei. Im Kommissariat schlägt Leonie jedoch nur auf Ablehnung und Schweigen.
Auch wenn sie sich auf ihre Partnerin Karin verlassen kann, herrscht in der betroffenen Wache eisiges Schweigen. Die Szenerie ist in tristem Licht gehalten, und schöne Bilder der Stadt Dresden sind rar.
Ein Licht am Ende des Tunnels?
Lachen ist kaum zu sehen – selbst der zynische Peter Michael Schnabel verzichtet weitgehend auf seine üblichen bissigen Kommentare.
Der Täter ist zwar noch auf freiem Fuss. Doch scheint die Suche nach ihm nur ein Mittel zu sein, um tiefere Wahrheiten ans Licht zu bringen.
Hast du oder wirst du dir die Folge noch anschauen?
In all der Dunkelheit gibt es jedoch einen unerwarteten, privaten Lichtblick, bevor die Ermittlungen ein dramatisches Ende nehmen.