Netflix baut das Haus des Geldes weiter aus
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Netflix gibt es neue Folgen von «Haus des Geldes».
- Im dritten Teil steht die Besetzung der spanischen Zentralbank im Fokus.
- Die Serie wirft einige Genre-Elemente aus Telenovela und Krimi in einen Topf.
In roten Overalls und mit Salvador-Dalí-Tarnung im Gesicht besetzt eine Räuberbande die Banknotendruckerei in Spanien. Hinter dem Überfall steckt ein Plan, den der ominöse «Professor» bis ins Detail ausgetüftelt hat. Trotz einiger Komplikationen glückt das Unterfangen und die Truppe kann letztendlich vor dem Gesetz flüchten.
Nachdem sich die Räuber an unterschiedlichen Orten zurückgezogen haben, scheint ein sorgenfreies Leben in Sicht zu sein. Als jedoch ein Mitglied gefasst wird, findet der Spass ein Ende. Mit der Unterstützung des «Professors» nimmt das Grüppchen die Zentralbank von Spanien unter Beschlag. um eine Freilassung zu erzwingen.
Netflix zählt weiterhin aufs «Haus des Geldes»
«Haus des Geldes» (im Original «La casa de papel») kommt nicht nur im Herkunftsland gut an. Ursprünglich wurde die Serie des Schöpfers Álex Pina im Jahre 2017 beim Fernsehsender Antena 3 gezeigt. Kurz darauf hat sich Netflix die Vertriebsrechte daran gesichert und die Episoden neu geschnitten. Für den dritten Teil hat Netflix jetzt vollständig das Ruder übernommen.
Die Investition hat sich gelohnt. «Haus des Geldes» gehört neben «Stranger Things» zu den populärsten Eigenproduktionen von Netflix. Zudem ist sie eine der meist gesehenen ausländischen Serien des amerikanischen Streaming-Dienstes. Anteil daran haben verschiedene Elemente, welche für ein grosses Publikum ausgerichtet sind.
Seifenoper und Krimi-Elemente
Dazu gehören die Hauptfiguren, welche mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften für Abwechslung sorgen. Es geht eben nicht nur um den jeweiligen Raubzug, auch Beziehungen und familiäre Themen stehen im Vordergrund.
Die Liebeleien untereinander lassen «Haus des Geldes» manchmal in die Bereiche der Telenovela abschweifen, dem spanischen Äquivalent der Seifenoper. Im ganzen Hormon-Trubel kann das eigentliche Ziel schon mal aus den Augen geraten. Das wirkt dezent störend, dürfte aber für manche ein Grund zum Einschalten sein.
Weil die Handlung aus der Kriminal- und Thriller-Ecke stammt, werden Freunde des Nägelkauens bedient. Dabei zieht man das klassische Register des Spannungsaufbaus. Der breit getretene «perfekte Plan» des Strippenziehers erhält natürlich bald erste Risse. Zahlreiche inhaltliche Wendungen halten die Aufmerksamkeit aufrecht.
Die Spannung steigt
Der dritte Teil hält am bisherigen Konzept fest. Rückblenden fürs bessere Verständnis gibt es wieder im Dutzend. Der melodramatische Aspekt rückt ein wenig in den Hintergrund, gänzlich darauf verzichten die Macher jedoch nicht.
Diesmal hat die Serie noch eine weitere Prise an internationaler Ausstrahlung erhalten. In den ersten Folgen werden sonnige Aufnahmen aus unterschiedlichen Orten wie der Karibik gezeigt. Dabei setzt sich die Haupthandlung ein wenig fahrig zusammen, bis es zur eigentlichen Sache geht.
Fazit
Die Weiterführung vom «Haus des Geldes» wirkt zu Beginn konstruiert. Nach dem schleppenden Anfang wird die Spannungskurve etappenweise erhöht. Das immer noch originelle Grundkonzept hält den Zuschauer bei der Stange.