«1899»: Plagiatsvorwürfe überschatten Erfolg

Nau Prominews
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Deutschland,

Die neue Serie der «Dark»-Macher hat ein grosses Problem: Eine brasilianische Comic-Künstlerin behauptet, die Story von «1899» sei von ihr abgekupfert worden.

Die Macher der düsteren Mysterie-Serie «1899» müssen sich mit schweren Vorwürfen auseinandersetzen.
Die Macher der düsteren Mysterie-Serie «1899» müssen sich mit schweren Vorwürfen auseinandersetzen. - Netflix

Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue Netflix-Serie «1899» ist erfolgreicher als «The Crown».
  • Nun müssen sich die Regisseure mit Plagiatsvorwürfen auseinandersetzen.

Die neue Netflix-Serie «1899» feiert derzeit grosse Erfolge: Die Mystery-Serie hat es in vier Tagen in 90 Ländern in die Serien-Top-Ten geschafft. Sie ist damit erfolgreicher als «The Crown».

«1899» erzählt in acht Episoden von einem Schiff mit internationalen Passagieren, das von London nach New York reisen will. Dabei trifft es auf ein Schiff, das vor Monaten verschwunden ist. Bei der Serie soll es sich um die teuerste deutsche Serie überhaupt handeln. Sie stammt von den «Dark»-Machern Jantje Friese (45) und Baran bo Odar (44).

«Es ist alles da»

Doch die Drehbuchautorin und der Regisseur Baran bo Odar müssen sich mit einem gewaltigen Vorwurf auseinandersetzen: Die brasilianische Comic-Künstlerin Mary Cagnin wirft den Machern vor, viele Details bei ihr abgekupfert zu haben.

Auf Twitter postete sie Bilder von ihrem 2016 erschienenen Graphic Novel «Black Silence». Sie schreibt, sie sei geschockt, dass die Serie mit ihrem Comic identisch sei.

1899
Die «1899»-Schauspieler Andreas Pietschmann, Emily Beecham, Aneurin Barnard, Jantje Friese und Baran Bo Odar (l-r) bei der Premiere der Netflix-Serie in Berlin. - Annette Riedl/dpa

«Es ist alles da: Die schwarze Pyramide. Die Todesfälle im Schiff. Die multinationale Crew. Die scheinbar seltsamen und unerklärlichen Geschehnisse.»

So zählt sie in ihrem Tweet die Gemeinsamkeiten auf. Dazu stellt sie Bilder ihres Comics Szenen aus der Serie gegenüber.

Friese hat die Vorwürfe auf Instagram abgestritten: «Bis gestern wussten wir nicht mal von der Existenz der Graphic Novel.» Es sei ihre originäre Idee gewesen, so Friese. Sie berichtet, sie würde «mit Nachrichten bombardiert – einige davon hässlich und verletzend.»

Letztendlich wirft sie der Künstlerin vor: «Natürlich, falls das eine Strategie ist, um mehr Graphic Novels zu verkaufen, dann: Gratulation». Mittlerweile hat Friese, wohl aufgrund des heftigen Shitstorms, ihr Instagram-Konto deaktiviert.

Juristische Schritte eingeleitet

Auch Baran bo Odar bezog mit einem Statement auf Instagram Stellung. Sie würden niemals von anderen Künstlern stehlen und hätten die Künstlerin oder ihr Werk gar nicht gekannt. Sie hätten versucht, mit ihr in Kontakt zu treten und hofften, dass sie die Anschuldigungen zurücknehmen würde.

Die Chancen dafür stehen allerdings schlecht. Cagnin hatte am Montag in einem weiteren Tweet angekündigt, dass der Fall nun juristisch bearbeitet werde.

Ob sie damit Erfolg haben wird? In den Kommentaren der sozialen Netzwerke weisen viele darauf hin, dass die Geschichten nicht viel miteinander zu tun hätten. Wer sich selbst ein Bild machen möchte: «Black Silence» gibt es hier kostenlos zu lesen.

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