Autor Takis Würger bei US-Buchfestival

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USA,

Wie macht man deutsche Literatur in den USA bekannt? Kein leichtes Unterfangen, nur wenige Bücher deutscher Autoren kommen in Amerika auf den Markt. Ein Auftritt von Takis Würger und Kollegen in Kalifornien soll nachhelfen.

Takis Würger, Journalist und Autor, hat sich im kalifornischen Berkeley angesagt. Foto: Oliver Berg
Takis Würger, Journalist und Autor, hat sich im kalifornischen Berkeley angesagt. Foto: Oliver Berg - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Takis Würger, Autor des kontrovers diskutierten Romans «Stella», reist mit seinem Erstling-Bestseller «Der Club» von 2017 an.

Die ukrainischstämmige Schriftstellerin Katja Petrowskaja hat ihr Debüt «Vielleicht Esther» im Gepäck, Nora Krug die Graphic Novel «Heimat. Ein deutsches Familienalbum». Gemeinsam mit der Schweizerin Dorothee Elmiger («Schlafgänger») präsentieren sie an diesem Wochenende im kalifornischen Berkeley bei San Francisco deutsche Literatur.

In der Studenten-Hochburg gibt es am 4. und 5. Mai zum fünften Mal das «Bay Area Book Festival» mit mehr als 250 Autoren, darunter zwei Dutzend aus dem Ausland, über 35.000 Besucher werden erwartet. Vor zwei Jahren war als einzige Deutsche die Jugendbuchautorin Cornelia Funke dabei, nun ist erstmals eine «grosse deutsche Präsenz» vertreten, sagt Lisa Heyse, Leiterin des internationalen Programms der Veranstaltung.

Anstoss ist das Deutschlandjahr in den USA mit der vom Auswärtigen Amt geförderten Kulturinitiative «Wunderbar Together». Das Goethe-Institut und die Deutsche Welle richten auf der Open-Air-Buchmesse im «Wunderbar Together Pavillon» Lesungen, Poetry Slams Sprachwettbewerbe und Diskussionsrunden aus.

Die Bücher deutscher Autoren haben es in den USA gewöhnlich schwer, denn übersetzte Literatur mache nur einen kleinen Prozentteil auf dem amerikanischen Buchmarkt aus, sagt Heyse. Sie hoffe, dass die vier eingeladenen Autoren mit dem Festival mehr Leser in den USA gewinnen können.

Die Bachmann-Preisträgerin Petrowskaja stellt ihr Buch «Vielleicht Esther» über die Geschichte ihrer eigenen jüdischen Familie in der Reihe «100 gute Bücher/100 German Must-Reads» vor. Das Literaturprojekt der Deutschen Welle, das im vorigen Jahr auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, listet 100 deutsche Romane auf, die es auch in englischer Übersetzung gibt. «Zum ersten Mal präsentieren wir die Aktion mit Panels und Workshops nun in den USA», sagt Dagmar Michel, Produktmanagerin bei der Deutschen Welle.

Das Goethe-Institut macht mit seinem Projekt «Books First» Werbung für deutsche Literatur. So soll etwa das Interesse englischsprachiger Verlage für diese Titel geweckt werden, auch mit einer Finanzspritze bei der Übersetzungsförderung. Das soll vor allem jüngere Autoren aus Deutschland in den USA bekannt machen, sagt Sigrid Savelsberg, Leiterin des Goethe-Instituts in San Francisco. «Es gibt eine neue Generation, auch Einwanderer oder die Nachkommen von Einwanderern, die über ihre Erfahrungen auf Deutsch schreiben».

In Berkeley werden die deutschen Autoren neben Lesungen vor allem in Gesprächsrunden mit US-Kollegen auftreten, erklärt Heyse. Es sind zahlreiche Panels und Diskussionen zu Themen geplant, die in den Büchern behandelt werden. Petrowskaja etwa ist Teil einer Runde unter dem Motto «Reise durch Generationen», die sich mit jüdischer Vergangenheit beschäftigt.

Beim Buchfestival im liberalen Berkeley sind Themen wie soziale Gerechtigkeit, Immigration oder Minderheiten ein Schwerpunkt. Es geht auch politisch zu, etwa bei einem Panel über den Mut von Veröffentlichungen im Zeitalter der politischen Polarisierung. Auch hier ist Deutschland prominent vertreten: Mit dem Verleger und früheren Kulturstaatsminister Michael Naumann.

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