Der Fall um die Menendez-Brüder wird möglicherweise neu verhandelt. Eine neue Anhörung findet im November statt. Im Raum steht die Frage um den Missbrauch.
Menendez Brüder
Erik Menendez (Mitte) hört seinem Anwalt Leslie Abramson zu, während sein Bruder Lyle am 17. Mai 1991 in Beverly Hills, Kalifornien, zusieht. (Archivbild) - keystone

Am 20. August 1989 erschossen die Menendez-Brüder Lyle und Erik in Beverly Hills ihre Eltern mit einer Schrotflinte. Der Kriminalfall gilt als einer der bekanntesten in den USA.

Damals hiess es, die Brüder seien auf das millionenschwere Vermögen ihrer Eltern José und Kitty Menendez aus gewesen. Vonseiten der Brüder hatte die Geschichte jedoch einen ganz anderen Hintergrund.

Aus Angst getötet: Jahrelanger Missbrauch?

Nach eigener Aussage hatten die Menendez-Brüder befürchtet, durch ihre Eltern getötet zu werden, um jahrelangen Missbrauch zu verschleiern. Erik Menendez sei jahrelang durch seinen Vater missbraucht worden, gibt «ZDF» wieder.

Die Staatsanwaltschaft fand jedoch keine Beweise für einen Missbrauch und verurteilte die Brüder zu lebenslanger Haft. Lyle und Erik waren damals 21 und 18 Jahre alt.

Menendez Brüder
So sehen Erik (links) und Lyle Menendez heute aus. (Archivbild) - keystone

Mit der Netflix-Serie «Monsters» rückte der Fall jüngst wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. In der Serie werden die Tathintergründe und der Missbrauch durch den Vater beleuchtet.

Auch Prominenz unterstützt die Verurteilten

Heute, nach über drei Jahrzehnten Haft, könnte den Brüdern die baldige Freilassung bevorstehen: Auf Empfehlung der Staatsanwaltschaft hin wird eine Neuverhandlung geprüft.

Der Bezirksstaatsanwalt von Los Angeles County, George Gascón, äusserte bei einer Pressekonferenz: «Ich bin zu einem Punkt gekommen, an dem ich glaube, dass eine erneute Verurteilung nach dem Gesetz angemessen ist.»

Unter den Unterstützern einer Neuverhandlung finden sich auch prominente Namen. So fordert beispielsweise Kim Kardashian (44) einen fairen zweiten Prozess.

Menendez Brüder
Der Anwalt der Menendez-Familie, Bryan Freedman, umgeben von Familienmitgliedern. - keystone

Laut «RP Online» äusserte sie, dass die Brüder schon vor einem eigentlichen Prozessbeginn verurteilt worden seien. Sie kritisiert, dass wichtige Missbrauchsbeweise im Ursprungsverfahren ausgeschlossen worden seien.

Menendez-Brüder könnten direkt freigelassen werden

Gascón gab an, dass die Brüder im Falle einer Neuverhandlung sofort auf Bewährung entlassen werden könnten. Er betonte laute dem «People»-Magazin, dass 35 Jahre im Gefängnis eine lange Zeit seien.

Eine Gefahr für die Gesellschaft sieht er in den Brüdern nicht. Wiedergutmachung und Rehabilitation seien seiner Ansicht nach notwendig.

Für den 29. November ist eine neue Anhörung von Erik und Lyle anberaumt, bei der neue Beweise für den Missbrauch überprüft werden sollen. Die Anhörung könnte zu einer Neuverurteilung oder Wiederaufnahme des Verfahrens führen.

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