Kurz nach der Geburt ihres vierten Enkels sind Prinz Charles und seine Frau Camilla zu Besuch in Deutschland. In Zeiten des Brexits bringen die beiden eine Botschaft mit. Und Geschenke für den Enkel bekommen sie auch.
Der britische Prinz Charles (l) und seine Frau Herzogin Camilla mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue. Foto:
Der britische Prinz Charles (l) und seine Frau Herzogin Camilla mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Schloss Bellevue. Foto: - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Der britische Prinz Charles und seine Frau Camilla haben ihren Deutschlandbesuch begonnen.
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Das Paar ist bis Freitag in Berlin, Leipzig und München zu Gast.

Am Dienstag zeigten sich die beiden in der Hauptstadt am Brandenburger Tor, wo zahlreiche Menschen Fotos machen und ihnen die Hand schütteln wollten. Viele schwenkten auch deutsche und britische Fähnchen, die vorher verteilt worden waren.

Nach ihrer Landung am Flughafen Tegel trafen Charles (70) und Camilla (71) zunächst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Danach empfing Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Charles zu einem Meinungsaustausch, zu dem später auch Camilla kam. Es ging um die Themen Brexit und Wohnungsbaupolitik. Steinmeier übergab dem Prinzen dabei einen Teddy für dessen viertes Enkelkind, wie es im Bundespräsidialamt hiess. Der Sohn von Prinz Harry und seiner Frau Meghan war am Montag zur Welt gekommen.

Ein weiteres Geschenk für das noch namenlose «Baby Sussex» nahm Herzogin Camilla bei einem Besuch in der Gewaltschutzambulanz der Uni-Klinik Charité entgegen: einen Strampler mit grünem Ampelmännchen. Die von den DDR-Ampeln berühmten Männchen gelten als sehr beliebt bei Berlin-Touristen. Camilla versprach, sie werde das Geschenk an Harry und Meghan übergeben. Sie informierte sich bei dem Termin über die Versorgung von Gewaltopfern.

Am Nachmittag legte das Paar ausserdem einen kurzen Stopp am Denkmal für die Opfer der Berliner Luftbrücke am ehemaligen Flughafen Tempelhof ein, um einen Kranz niederzulegen.

Für den Abend war ein Empfang in der Residenz des britischen Botschafters im Berliner Grunewald mit rund 600 geladenen Gästen geplant. Charles wollte laut vorab verbreitetem Manuskript die Verbundenheit von Grossbritannien und Deutschland betonen.

«Unser Verhältnis zueinander ist im Wandel begriffen», wurde der Thronfolger zitiert. «Aber wie auch immer es in Zukunft aussehen mag, und was auch immer zwischen den Regierungen und Institutionen ausgehandelt und vereinbart werden mag – für mich ist klarer denn je zuvor, dass die Bande zwischen uns Bestand haben müssen und werden.»

Grossbritannien will aus der Europäischen Union austreten. Der Prinz von Wales und die Herzogin von Cornwall reisen im Auftrag der britischen Regierung. Offiziell geht es darum, «die Vielfalt und anhaltende Bedeutung der britisch-deutschen Beziehungen» zum Ausdruck zu bringen.

«Unsere Länder und unsere Völker haben gemeinsam so viel durchgestanden», hiess es in Prinz Charles' Manuskript. «Mit Blick auf die Zukunft hoffe ich sehr, dass wir uns auch versprechen werden, uns noch stärker füreinander und für die Bande zwischen uns einzusetzen.»

Als grosses Thema der Reise hatte der britische Botschafter in Berlin, Sir Sebastian Wood, das Thema Nachhaltigkeit ausgegeben. Es liege insbesondere Charles sehr am Herzen. Viele Termine des Paars drehen sich auch um Inklusion und Integration. Vor zwei Jahren waren Prinz William und seine Kate nach Deutschland gekommen, 2015 die Queen.

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