Er wäre 90 geworden: Was geschah mit Karl Lagerfelds Mode-Imperium?
Am heutigen 10. September wäre Karl Lagerfeld 90 Jahre alt geworden, vor knapp vier Jahren starb er: Aber was geschah seither eigentlich mit seinem hart erarbeiteten Mode-Imperium?
Das Wichtigste in Kürze
- Karl Lagerfeld wäre heute, am 10. September 90 Jahre alt geworden.
- Seine langjährige Assistentin Virgine Viard übernahm die kreative Leitung von Chanel.
- Die Designerin bringt frischen Wind in das Modehaus –bleibt aber den Traditionen treu.
- Auch Lagerfelds Katze Choupette fand ein neues Zuhause.
«Stress? Ich kenne nur Strass!»: Dieses Zitat beschreibt den einstigen Modezaren Karl Lagerfeld (1933-2019) ziemlich gut. Denn auf seinem Erfolg ausgeruht hat sich der Modeschöpfer, der am 19. Februar 2019 im Alter von 85 Jahren in Paris verstarb, nie – im Gegenteil.
Jahrzehnte lang überzeugte er die weltweit grössten Modehäuser wie Fendi, Chloé und letztendlich Chanel von seinen einzigartigen Kreationen. Er rief sogar eine eigene Modemarke mit seinem unverkennbaren Stil ins Leben. Wie ging es mit dem Fashion-Imperium von «Kaiser Karl», der am heutigen 10. September 90 Jahre alt geworden wäre, weiter?
Ein Jahr nach Karl Lagerfelds Tod hat Virginie Viard (61) die kreative Leitung von Chanel übernommen. Die Französin war jahrelang die Lagerfelds Assistentin und zudem eine enge Freundin. Ihre erste Couture-Kollektion für Chanel präsentierte sie im Juli 2019, als Kulisse diente damals eine Bibliothek.
Ihre Handschrift war schnell sichtbar: Viard verjüngte die klassischen Chanel-Designs, peppte sie mit 1980er-Jahre-Styles auf, ohne dass der traditionelle Stil des Hauses verloren ging. Die Nachfrage nach den begehrten Modestücken stieg seither stetig an.
Sie selbst sagte einst im Interview mit der Zeitschrift «Madame Figaro»: «Karl ist die Begegnung meines Lebens. Als ich ihn das erste Mal sah, hat es sofort gefunkt.» Mehr als 20 Jahre arbeiteten die beiden zusammen. Sie dürfte seinen Stil und seine Arbeit besser gekannt haben als jeder andere. Dass Viard den Modezar nach dessen Tod beerbte, überraschte deshalb nur wenig.
Virginie Viard holt Coco Chanels Skirt Suit zurück
Ihre jüngste Frühjahrskollektion entwarf Viard erneut mit Xavier Veilhan (60). Die beiden arbeiteten bereits dreimal zusammen. Werfen Modekenner einen Blick auf die Kollektion, so sticht prompt der diesjährige Skirt-Suit-Trend ins Auge. Dieser hat das klassische Kostüm abgelöst, oder sagen wir eher moderner interpretiert.
Die Kombination aus Rock und dazu passendem Blazer ist dieses Jahr nahezu überall zu finden. Und wie sollte es anders sein: Entwickelt wurde das Kostüm in seiner ursprünglichen Form natürlich von der französischen Mode-Ikone Coco Chanel (1883-1971).
Sie entwarf den Zweiteiler aus Rock und Blazer in den 1950er-Jahren. Der Zweiteiler wurde als modernen Anzug für die Frau bei der Eröffnung ihres Modesalons in Paris präsentiert. Während das Kostüm zunächst auf harte Kritik stiess, entwickelte es sich heute zum absoluten Fashion-Hit.
In ihrer Kollektion hat Viard die Röcke unter anderem mit Tüll-Bordüren und die Blazer mit verspielten Kragen designt. Kombiniert wird das moderne Kostüm beispielsweise mit einem Turtleneck-Oberteil oder einem bauchfreien Top, Kniestrümpfen und angesagten Mary-Jane-Pumps oder Loafern.
Met Gala 2023: Hommage an Karl Lagerfeld
Und während Virginie Viard Lagerfelds Arbeit fortsetzt, hat man den berühmten Modeschöpfer dieses Jahr beim Fashion-Event des Jahres geehrt: der Met Gala. Nicht nur Karl Lagerfelds Kreationen hinterliessen einen Eindruck – auch er selbst hatte ein ganz typisches Auftreten. Der Designer war vor allem für seine Sonnenbrille, den weissen Pferdeschwanz, die halboffenen Handschuhe, den hohen Hemdkragen und Silberschmuck bekannt.
Die Stars nahmen das Motto «Karl Lagerfeld: A Line of Beauty» dankend an: Schwarze und weisse Looks mit Silberschmuck und Perlenketten tummelten sich auf dem roten Teppich in New York. Sänger und Schauspieler Jared Leto (51) stach dabei besonders heraus: Auf den Stufen des Metropolitan Museum of Art posierte er als Choupette, der französischen Birma-Katze von Lagerfeld.
Was macht eigentlich Katze Choupette?
Apropos: Wie erging es eigentlich dem über alles geliebten Haustier des gebürtigen Hamburgers? Zur Erinnerung – Choupette kam im August 2011 zur Welt und gehörte ursprünglich dem französischen Model Baptiste Giabiconi (33). Giabiconi bat Karl Lagerfeld wenig später, auf die Katze aufzupassen.
Der Designer soll schnell von dem Haustier fasziniert gewesen sein. «Mir wurde klar, dass Choupette Karl grosse Freude bereitete», sagte Giabiconi der Zeitung. Daher beschloss er, das Kätzchen bei ihm zu lassen. Choupette wurde anschliessend zum Social-Media- und Werbestar – Unter anderem begleitete sie Lagerfeld in einer massgefertigten 3.000-Dollar-Handtasche von Louis Vuitton.
Nach Lagerfelds Tod nahm die frühere Haushälterin und enge Freundin des Modedesigners die Katze bei sich auf. Sie lebt auf einem Landhaus in Paris, wo es sich auch Choupette seither gutgehen lässt. Noch immer werden auf ihrem Instagram-Account mit mehr als 250.000 Followern tagtäglich Videos und Fotos von ihr geteilt.