Eurovision Song Contest: Die versteckten Pro-Palästina-Botschaften
Es wurde gesungen und heimlich protestiert. Am Eurovision Song Contest in Malmö gab es jede Menge versteckte Pro-Palästina-Botschaften der Stars.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ESC war so politisch wie noch nie.
- Zahlreiche Stars nutzen versteckte Botschaften in pro-palästinische Richtung.
- Jedoch ist es den Stars strengstens untersagt, dies zu tun.
Es hätte das wohl fröhlichste Musikfest in Europa werden sollen … hätte!
Denn der diesjährige «Eurovision Song Contest» war der wohl politische aller Zeiten.
Zu spüren bekam das die Kandidatin aus Israel. Eden Golan (20) stand im Zentrum einer politischen Kontroverse und Sicherheitsbedenken.
Die Polizei bereitete sich mit einem massiven Einsatz vor und holte sogar Verstärkung aus Dänemark und Norwegen. So wurde ESC-Sängerin Golan etwa angehalten, ihr Hotel nur für Proben, Presseveranstaltungen und Auftritte zu verlassen. Ein Leibwächter stand ihr ständig zur Seite.
Im Vorfeld kam es zu heftigen Demonstrationen in Malmö. Klima-Ikone Greta Thunberg (21) wurde während eines Pro-Palästina-Protests verhaftet.
Und auch auf der ESC-Bühne überraschten zahlreiche Stars mit versteckten Pro-Palästina-Botschaften. Und das, obwohl es den Kandidaten während des Wettbewerbs strengstens verboten war, ihre politische Zugehörigkeit zu zeigen.
Die portugiesische Sängerin Iolanda (29) zeigte ihren Protest auf den Nägeln – in den Farben der palästinensischen Kufiya.
Dies ist ein in der arabischen Welt getragenes Kopftuch. Zudem meinte sie am Ende ihrer Performance: «Der Frieden wird siegen.»
ESC: Zahlreiche Proteste trübten das friedliche Fest
Auch Irland-Star Bambie Thug (31) nutzte die Möglichkeit der Botschaft. Beim ESC-Final sagte Bambie: «Liebe wird über Hass triumphieren.»
Sie soll bereits bei den Proben eine Geheim-Botschaft in Ogham-Schrift auf ihrem Körper verfasst haben.
In einem frühmittelalterlichen Alphabet geschrieben, war bei ihr im Gesicht dies zu lesen: «Crown the witch». Zu Deutsch so viel wie «Kröne die Hexe».
Bambie Thug hatte ursprünglich sogar bei den Proben in dieser Schriftart «Waffenstillstand» und «Freiheit für Palästina» auf den Beinen stehen … Die Veranstalter forderten Bambie dann auf, diese zu entfernen.
Australien versteckte Botschaft
Auch die australischen Teilnehmer versteckten eine politische Botschaft bei ihrer ESC-Performance. Allen voran Fred Leone, der Didgeridoo-Spieler.
Auf seiner Instagram-Seite erklärte er nach dem Auftritt das Symbol der Wassermelone auf seiner Brust. Es sei eine pro-palästinensische Botschaft gewesen, so der Musiker.
«Das ist eine Wassermelone auf meiner Brust. Vom Fluss zum Meer! 200 Millionen Menschen haben zugesehen und gefeiert. Während unschuldige Kinder, Mütter und Väter zu Tausenden in einem Genozid starben.»
ESC: Auch aus Schweden kam Kritik
Auch der schwedische Sänger Eric Saade (33), der als einer von drei Ex-Teilnehmern den Wettbewerb in Malmö eröffnete, fiel auf.
Er band sich das Kufiya ums Handgelenk. Es gilt im Nahostkonflikt als eines der Symbole der Unterstützung für Palästina.
Eric Saade ist übrigens selbst palästinensischer Herkunft. Er belegte 2011 für Schweden den dritten Platz und sprach sich mehrmals gegen die Teilnahme Israels aus.
Neben Saade traten auch Eleni Foureira (37), die 2018 für Zypern den zweiten Platz belegte, mit dem Tuch auf. Und auch Musikerin Chanel (32), die 2022 für Spanien den dritten Platz belegte, kam mit Kufiya.