Eurovision Song Contest

Eurovision Song Contest: So wird Israel-Star in Schweden beschützt

Nau People
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Schweden,

Die Teilnahme der israelischen Sängerin Eden Golan am Eurovision Song Contest sorgt weiterhin für Kritik. Nun müssen strikte Schutzmassnahmen ergriffen werden.

eden golan Eurovision song contest
Eden Golan nimmt mit dem Song «Hurricane» am diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) teil. - Instagram/@golaneden

Das Wichtigste in Kürze

  • Eden Golan tritt für Israel am ESC in Malmö, Schweden, an.
  • Kritiker rufen deshalb zum Boykott auf, Demonstrationen sind geplant.
  • Für die Sängerin gibt es beim ESC strikte Schutzmassnahmen.

Auf Eden Golan (20) lastet viel Druck. Die israelische Sängerin nimmt am Eurovision Song Contests (ESC) in Malmö, Schweden, teil. Aktuell ist sie die meistgeschützte Person des Landes!

Der Grund dafür sind zahlreiche antisemitische Morddrohungen und geplante propalästinensische Demonstrationen im Zusammenhang mit ihrem Auftritt.

Golan wird für ihr Heimatland Israel das Lied «Hurricane» singen. Das ist jedoch nicht der ursprüngliche Titel des Songs.

Die Erstversion hiess «October Rain» – und scheint damit auf den Angriff der Hamas vom 7. Oktober anzuspielen. Das sorgte für Aufruhr, da der Inhalt als zu politisch gedeutet wurde.

Israel musste das Lied überarbeiten und tritt nun trotzdem beim Eurovision Song Contest an. Dennoch fordern viele den Ausschluss von Israel, da sich die Lage im Gaza-Krieg weiter zuspitzt. Sowohl Russland als auch Belarus wurden jüngst aus politischen Gründen vom ESC ausgeschlossen.

Polizisten mit Waffen überwachen Eden Golans Hotel

Trotz Drohungen wird die israelische Sängerin ihren Auftritt durchziehen. Sie steht während des Wettbewerbs unter besonderem Schutz. Wie das aussieht?

Ein Sprecher der Polizei enthüllt gegenüber «Bild»: «Gemeinsam mit dem schwedischen Sicherheitsdienst stehen wir in ständigem Dialog über Sicherheitsmassnahmen. Wir gehen nie auf konkrete Einzelheiten unserer Operationen ein, aber wir werden zahlreiche Polizeibeamte im Einsatz haben.»

Zudem sollen Polizisten mit schweren Waffen und Hunden patrouillieren und das geheime Hotel von Eden Golan streng bewachen. Kameras und Drohnen werden ebenfalls zur Überwachung eingesetzt.

Die Polizeichefin von Malmö gab bekannt, dass im ganzen Land bereits «Terrorstufe vier von fünf» herrscht. In einer internen Bedrohungsanalyse für den Eurovision Song Contest kam heraus, dass mehrere Risiken bestehen. Darunter sind Terroranschläge, Unruhen, Cyberangriffe und die Störung der Übertragung.

Schaust du dir den Auftritt von Eden Golan am ESC an?

Der israelische Geheimdienst hat der Sängerin empfohlen, ihr Hotelzimmer nur für ihre Auftritte zu verlassen. Zudem verschärfte er die Reisewarnung für Malmö während der ESC-Woche.

Eden Golan lässt sich von der Gefahr aber nicht unterkriegen. In einem Interview mit der «Daily Mail» meinte sie kürzlich: «Wir können uns nicht von dem abkoppeln, was in unserem Land vor sich geht. Das ganze Land macht keine leichte Zeit durch.»

Und weiter: «Ich habe das Gefühl, dass der Schrecken des 7. Oktober die Juden einander nähergebracht und uns alle vereint hat.»

Auch auf Instagram bleibt Golan weiterhin politisch und veröffentlicht proisraelische Posts.

Eurovision Song Contest: Acts äussern sich zum Gaza-Krieg

Neun der diesjährigen ESC-Acts äusserten sich ebenfalls zum Gaza-Krieg. Darunter auch die Schweizer ESC-Hoffnung Nemo (24).

Die Stars schrieben in einem Statement: «Angesichts der aktuellen Situation in den besetzten palästinensischen Gebieten (...) und in Israel fühlen wir uns nicht wohl dabei, zu schweigen. Es ist uns wichtig, uns mit den Unterdrückten zu solidarisieren und unseren innigen Wunsch nach Frieden, einem sofortigen (...) Waffenstillstand und der sicheren Rückkehr aller Geiseln zu übermitteln.»

nemo
Nemo und acht weitere Acts veröffentlichen ein Statement. - Instagram / @nemothings

Der Slogan des ESC 2024 lautet «United by Music». Ob die Veranstaltung diesen Vorsatz wahren kann, wird sich am Wochenende zeigen.

Kommentare

Contamination

Es gibt Länder wie Russland oder Nordkorea, in denen es lebensgefährlich ist, die Regierung zu kritisieren. Da muss man auch davon ausgehen, dass der Teilnehmer an einem internationalen Wettkampf auf Regierungslinie ist. Ein Ausschluss ist deshalb richtig. In Israel ist das nicht so. Die israelische Regierung wird von den eigenen Medien und von der eigenen Bevölkerung regelmässig heftig kritisiert und wer Oppositionspolitik betreibt fällt nicht im Straflager tot um. Deshalb macht ein Ausschluss von Wettkämpfen nicht mal dann Sinn, wenn man den Krieg im Gaza für nicht gerechtfertigt hält.

User #5044 (nicht angemeldet)

Trägt sie auch schon eine Lederhose?

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