Prinz Andrew

Frau soll Prinz Andrew mit «jungem Mädchen» in Nachtclub gesehen haben

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USA,

Im New Yorker Missbrauchsverfahren gegen den britischen Prinzen Andrew will die Anklage eine Frau befragen, die ihn in einem Nachtclub mit einem «jungen Mädchen» gesehen haben soll.

Virginia Giuffre
Prinz Andrew und Virginia Giuffre. - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Prozess gegen Prinz Andrew wegen Missbrauchsvorwürfe wird langsam eingeleitet.
  • Kläger und Verteidiger des Zivilverfahrens in New York haben ihre ersten Zeugen benannt.
  • Eine Frau hat demnach angegeben, Andrew mit einem «jungen Mädchen» gesehen zu haben.

Wie aus Gerichtsakten hervorging, benannten die Anwälte von Prinz Andrew sowie der Klägerin Virginia Giuffre ihre ersten Zeugen. Giuffres Anwälte wollen demnach zwei in Grossbritannien lebende Zeugen befragen.

Zu ihnen zählt den Angaben zufolge Shukri Walker. Diese gebe an, «Prinz Andrew im Nachtclub 'Tramp' in London mit einem jungen Mädchen in etwa der Zeit gesehen zu haben, in der die Klägerin angibt, von Prinz Andrew nach dem Besuch eines Nachtclubs missbraucht worden zu sein», schrieb Giuffres Anwältin Sigrid McCawley.

Epstein Prinze Andrew Lawsuit
Virginia Giuffre wirft Prinz Andrew vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben. - Keystone

Weil Andrew bestritten habe, die Klägerin je getroffen zu haben oder im relevanten Zeitraum im «Tramp» gewesen zu sein, sei Walkers Aussage «in hohem Masse relevant», fügte die Juristin hinzu. Giuffre wirft Andrew in dem Zivilprozess vor, sie mehrfach sexuell missbraucht zu haben, als sie erst 17 Jahre alt, also minderjährig war. Sie fordert eine Entschädigung in ungenannter Höhe.

Prinz Andrew bestreitet Giuffre zu kennen

Eines der Vergehen soll sich im März 2001 im Londoner Haus von Ghislaine Maxwell nach einem vorherigen Besuch im «Tramp» ereignet haben. Prinz Andrew bestritt jedoch, mit Giuffre dort gewesen zu sein, und gibt an, keine Erinnerungen an irgendeine Begegnung mit ihr zu haben.

Über Ghislaine Maxwell, die Ende Dezember in den USA wegen Sexhandels verurteilt worden war, hatte Prinz Andrew den US-Milliardär Jeffry Epstein kennengelernt und diesen mehrfach auf seinen Anwesen besucht. Giuffres Anwälte wollen vor Gericht auch Andrews früheren Assistenten Robert Olney befragen. Dieser verfügt nach ihren Angaben über «relevante Informationen» über Andrews Beziehungen zu Epstein.

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Prinz Andrew war mit Epstein befreundet. - keystone

Prinz Andrews Anwälte wollen in dem Prozess offenbar Giuffres Glaubwürdigkeit mit Zeugenaussagen in Frage stellen. Dazu wollen sie die Psychologin Judith Lightfoot befragen, zu der Giuffre ging, nachdem sie nach Australien übergesiedelt war. Abgesehen von einer Befragung Lightfoots zu den Therapiesitzungen forderten Andrews Verteidigung auch die entsprechenden Aufzeichnungen der Psychologin und medizinische Unterlagen an.

Andrews Anwältin will Ehemann von Opfer befragen

Andrews Anwältin Melissa Lerner legte dem Gericht dar, Giuffre leide womöglich unter «falschen Erinnerungen». Zu dieser Theorie wolle die Verteidigung Lightfoot befragen. Ausserdem wollen die Verteidiger Giuffres Ehemann Robert Giuffre in den Zeugenstand rufen. Das Paar soll 2002 geheiratet haben und lebt mit seinen drei Kindern in Australien. Der Ehemann soll sowohl zu Giuffres «angeblichen emotionalen und psychologischen Schäden» sowie zu ihrer finanziellen Lage befragen.

Prinz Andrew Jeffrey Epstein
Prinz Andrew, die damals minderjährige Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell (v. l. n. r.). - Gerichtsdokumente

Prinz Andrew hat die von Giuffre gegen ihn erhobenen Vorwürfe wiederholt entschieden zurückgewiesen. Wegen der Vorwürfe und seiner früheren Kontakte zu Epstein gab er allerdings bereits 2019 seine royalen Pflichten auf und zog sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück.

Nachdem Andrews Antrag auf Abweisung von Giuffres Klage zurückgewiesen worden war, teilte der Buckingham-Palast am Donnerstag mit, dass dem zweitältesten Sohn von Elizabeth II. seine militärischen Titel und seine royalen Schirmherrschaften entzogen würden. In dem New Yorker Gerichtsverfahren werde er sich «als Privatbürger verteidigen».

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