Göttin mit Pelz und Glitter: Arte-Doku über Diana Ross
Diana Ross hat sich von einer Girlgroup-Sängerin zu einer Diva entwickelt, die weltweit grosse Wertschätzung geniesst. Eine Doku erzählt ihre Geschichte.
Das Wichtigste in Kürze
- Egal ob «Upside Down», «I’m Coming Out» oder «Chain Reaction»: Die Lieder von Diana Ross gehen oft direkt ins Ohr und ins Herz.
Ihre Klassiker prägten über ganze Epochen hin die Musik-Geschichte - vom Motown-Sound über Disco und Pop bis zu R&B.
Die in Detroit geborene Künstlerin, die an diesem Freitag 77 wird, hat so viele Hits gesungen, dass sie 1993 als «erfolgreichste Musikerin aller Zeiten» ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen wurde. Ihre Bilderbuchkarriere lässt an diesem Freitag (21.50 Uhr) eine Arte-Dokumentation Revue passieren. Der erstmals 2019 ausgestrahlte Film «Diana Ross - Eine Diva erobert die Welt» greift dabei überwiegend auf Archivmaterial zurück.
Von Ruhm und Glamour träumte die Sängerin schon in der Kindheit. Und es sollte nicht lange dauern, bis sie ihren Traum wahr machen konnte. In den 1970er Jahren stieg die Afroamerikanerin zu einem Superstar auf, der riesige Konzerthallen füllte, Preise einheimste und in Filmen mitspielte.
Die Doku ruft die Zeit in Erinnerung, als Diana Ross als Leadsängerin der Girlgroup «The Supremes» Bekanntheit erlangt. Mit ihrer Stimme begeistert sie die Massen und stiehlt ihren Kolleginnen die Show. Nach etlichen Auseinandersetzungen und Umbesetzungen beschliesst die damals 26-Jährige, fortan als Solokünstlerin aufzutreten.
Von da an geht ihre Erfolgskurve steil nach oben. Sie entwickelt sich zu einer Diva, die mit ihrem explosiven Temperament und mit ihrer Vorliebe für Pelz und Glitter viele Sympathien gewinnt.
Diana Ross' Hunger nach Aufmerksamkeit war schon in den frühen Jahren stark ausgeprägt. In einem der Interviews erklärt die Sängerin, dass sie um die Zuwendung ihrer Eltern kämpfen musste, um sich gegen fünf Geschwister durchzusetzen. Solche Details aus dem Privatleben sind in der Dokumentation rar gesät. Einen hohen Stellenwert nimmt dabei die Beziehung zum Gründer des Plattenlabels Motown, Berry Gordy, ein. Er fungierte zunächst als Mentor und wurde später ihr Liebhaber.
Ansonsten konzentriert sich der Dokumentarfilm ganz auf ihre Karriere. Er blendet Ausschnitte aus Filmen, Musikvideos oder Konzertauftritten ein. Er lässt Weggefährten zu Wort kommen und erklärt, welchen Eigenschaften sie den immensen Erfolg zu verdanken hat. Hervorgehoben werden ihre Charakterstärke, ihre Entschlossenheit und die Bereitschaft, hart zu arbeiten.
Eine gewisse Standhaftigkeit war zu jener Zeit ohnehin notwendig, um rassistischen Anfeindungen Widerstand leisten zu können. Wie die Dokumentation hervorhebt, liess sich Diana Ross nie einschüchtern. Sie nahm jedes noch so steinige Hindernis und kämpfte mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein für Anerkennung. Auf diese Weise wurde sie zu einer starken, unabhängigen Künstlerin, die in der heutigen Unterhaltungsindustrie als Vorbild dient.