Haftbefehl gegen Rapper Fler – Nach wenigen Stunden wieder frei

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Deutschland,

Immer wieder gibt es Anzeigen gegen den Berliner Rapper Fler. Derzeit läuft ein Prozess wegen Beleidigung gegen Rapper Bushido.

Fler bushido prozess
Der in Berlin geborene Rapper Fler bei einem Auftritt im ColumbiaClub. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Es kommt immer wieder zu Anzeigen gegen den Berliner Rapper Fler.
  • Nach einem Angriff auf ein TV-Team wurde er festgenommen und wenig später freigelassen.
  • Er muss sich zudem in einem Prozess gegen Rapper Bushido verantworten.

Es ist noch nicht lange her, dass der Berliner Musiker Fler die Arbeit der Hauptstadt-Polizei öffentlich kritisierte. Die komme an die «wirklichen Kriminellen» nicht heran, gab sich Fler in einem «FAZ»-Interview selbstsicher. Dafür werde er von der Behörde schikaniert, «weil ich ein Rapper bin», meinte er in dem Interview im Dezember.

Am Dienstag hat es der Rapper nun wieder mit der Justiz zu tun bekommen. Der 37-jährige Rapper wurde in Berlin-Zehlendorf verhaftet, weil er mutmasslich ein Fernsehteam attackiert haben soll.

Am Nachmittag sollte er laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft kommen. Doch die fällt aus. Nach etwa sechs Stunden in Polizeigewahrsam kam Fler wieder auf freien Fuss. Kein dringender Tatverdacht, entschied ein Ermittlungsrichter.

Die Staatsanwaltschaft zeigte sich enttäuscht. «Das ist der Rechtsstaat», sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, der Deutschen Presse-Agentur. Die Ermittlungen gegen Fler wegen Raubes und Körperverletzung gingen aber weiter. Die Anklagebehörde prüfe jetzt eine Beschwerde gegen den aufgehobenen Haftbefehl.

Die Polizisten waren rund eine Woche nach einer mutmasslichen Attacke auf ein Fernsehteam mit dem Haftbefehl bei Fler gegen 10.00 Uhr angerückt. Mehrere Wohnungen wurden überprüft.

Reporter attackiert

Der Rapper, der eigentlich Patrick Losensky heisst, soll das RTL-Team vor einem Luxus-Geschäft am Kurfürstendamm beschimpft und bedroht haben. Als die Reporterin die erste Frage stellen wollte, soll Fler versucht haben, die Kamera wegzudrücken. Dem Kameramann soll er ins Gesicht geschlagen haben. Der Rapper soll mit Teilen der Kamera in seinem Auto geflüchtet sein.

Fler selbst hatte bei Instagram eine ganz andere Sicht verbreitet: Das RTL-Fernsehteam habe seine Persönlichkeitsrechte verletzt. Er habe mehrmals darum gebeten, ihn nicht zu filmen. Laut Polizei hatten die TV-Leute die Beamten alarmiert, weil sie auf dem Ku'damm angegriffen worden seien. Demnach soll Fler auch die Kamera beschädigt und die Reporterin und den Tontechniker bedroht haben.

RTL berichtete, nach wenigen Worten und ohne Vorwarnung habe Fler gegen die Kamera geschlagen. Anschliessend habe er dann dem Kameramann mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Das Opfer habe eine Platzwunde am Auge erlitten.

Prozess gegen Bushido

Fler ist bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht kein Unbekannter. Derzeit ist laut einer Gerichtssprecherin ein grösseres Verfahren gegen den 37-Jährigen anhängig. Es gehe um Beleidigung des Rappers Bushido sowie dessen Ehefrau sowie weitere Vorwürfe. Einen Prozesstermin gibt es bislang nicht.

Doch damit nicht genug: Derzeit ermittelt die Polizei gegen Fler auch wegen Beleidigung, Bedrohung und Beleidigung auf sexueller Grundlage. Der Rapper soll im Internet den Komiker Shahak Shapira und eine Frau beschimpft und bedroht haben. Diese hatte auf eine Kampagne gegen frauenfeindliche Hassbotschaften in Rap-Texten reagiert.

Aufregung gab es auch, als Fler Ende September 2019 bei einer Autofahrt in Berlin von der Polizei kontrolliert wurde. Er soll die Beamten aggressiv beschimpft haben. Er wurde wegen Fahrens ohne Führerschein und Beleidigung angezeigt. In einem Video nach dem Vorfall hatte der Rapper aber erklärt, er respektiere die Polizei.

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