Harvey Weinstein: Opfer erhalten Millionen-Entschädigungen
2017 wurde der Skandal publik. Nun hat der Ex-Filmproduzent Harvey Weinstein eine Vereinbarung über Entschädigungszahlungen an dutzende Frauen geschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit einigen seiner Klägerinnen hat sich Weinstein auf eine Entschädigung geeinigt.
- Diese soll unter 30 mutmasslichen Opfern von sexuellen Gewalttaten aufgeteilt werden.
- Der Ex-Hollywood-Mogul muss für einen anderen Prozess im Januar aber trotzdem antraben.
Harvey Weinstein wurde zur Zahlung einer Entschädigung von umgerechnet 25 Millionen Franken verurteilt. So der Anwalt eines der mutmasslichen Opfer am Mittwoch zu der Nachrichtenagentur AFP.
Die Summe soll unter mehr als 30 Schauspielerinnen und Ex-Angestellten Weinsteins aufgeteilt werden, die gegen den Ex-Hollywoodmogul rechtlich vorgegangen sind. Die von ihnen erhobenen Anschuldigungen reichen von sexueller Belästigung bis hin zur Vergewaltigung. Der Weinstein-Skandal wurde im Jahr 2017 publik.
Mit dem Deal ist Harvey Weinstein aber ziemlich gut weggekommen. Denn das Geld für seine Opfer müssen Versicherungen hinter der Weinstein Company bezahlen. Weinstein selbst muss weder einen Rappen zahlen, noch irgendein Fehlverhalten zugeben.
Die Vereinbarung muss allerdings noch von allen beteiligten Parteien unterzeichnet und von einem Gericht genehmigt werden. Dies sagte der Anwalt Aaron Filler, der die Schauspielerin Paz de la Huerta vertritt. Mit seinen Angaben bestätigte er einen Bericht der «New York Times» über die erzielte Vereinbarung.
Weinstein-Skandal: Prozess im Januar findet trotzdem statt
Die Vereinbarung steht nicht im Zusammenhang mit einem geplanten Prozess gegen Weinstein in New York. Dessen Beginn ist für Januar angesetzt. In dem Prozess soll es um andere Fälle im Weinstein-Skandal gehen.
Im New Yorker Prozess geht es um die Anschuldigungen zweier Frauen, die Weinstein eine Vergewaltigung im Jahr 2013 vorwerfen. Zudem werfen sie ihm erzwungenen Oralverkehr im Jahr 2006 vor. Weinstein droht lebenslange Haft. Derzeit befindet er sich unter strikten Auflagen auf freiem Fuss.
Harvey Weinstein braucht Geh-Hilfe
Weinstein werde sich am Donnerstag einer Rückenoperation unterziehen. Das teilte Weinsteins Anwalt Arthur Aidala beim Gerichtstermin am Mittwoch zur Vorbereitung des Prozesses mit. Zu dem für den 6. Januar geplanten Prozessbeginn werde der 67-Jährige dennoch erscheinen können.
Laut Aidala leidet Weinstein an den Folgen eines Autounfalls im August. Der einst mächtige Filmproduzent nahm an dem Termin am Mittwoch teil und stützte sich dabei auf eine Geh-Hilfe.
Richter James Burke erhöhte zudem Weinsteins Kaution von einer auf zwei Millionen Franken. Sie begründete dies mit Fluchtgefahr: Weinstein könne versuchen, vor Prozessbeginn aus dem Land zu fliehen. In den vergangenen Tagen war wiederholt kein Signal von seiner elektronischen Fessel empfangen worden.