Ein kleiner Junge wurde vor vielen Jahren misshandelt und verschwand. Die von Anna Loos gespielte TV-Ermittlerin hat der Fall nie losgelassen. Er führt sie von ihrem Revier in NRW in den Norden.
Helen Dorn (Anna Loos, r) informiert Lola/Luis (Sebastian Schneider, l) und Marlene (Jessica Kosmalla) über Ron Fabers Tod. Foto: Georges Pauly/ZDF/dpa
Helen Dorn (Anna Loos, r) informiert Lola/Luis (Sebastian Schneider, l) und Marlene (Jessica Kosmalla) über Ron Fabers Tod. Foto: Georges Pauly/ZDF/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Viele Verbrechen können auch nach vielen Jahren nicht aufgeklärt werden.
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Das ist der Stoff für den 13. Fall aus der Krimireihe «Helen Dorn» mit dem Titel «Kleine Freiheit», der am Samstag (20.15 Uhr) im ZDF gezeigt wird.

In der Krimiserie, die bisher in NRW spielte, führt ein alter Fall nach Hamburg. Wie es aussieht, wechselt die beliebte Reihe damit auf Dauer den Schauplatz.

Ein toter chinesischer Junge liegt im Laderaum eines Lieferwagens, der kurz zuvor im Hafen der Hansestadt verunglückt ist. Der Fahrer, Ron Faber (Jörn Hentschel), kommt ins Krankenhaus, wo er sich angeblich an nichts mehr erinnern kann. Kommissarin Helen Dorn (Anna Loos) hingegen kann das durchaus - sie kennt Faber aus ihrer Zeit in Düsseldorf. Sein Sohn Luis war vor 14 Jahren schwer misshandelt worden und danach verschwunden, Faber konnte nichts nachgewiesen werden.

Die Polizistin nahm an, dass er sich an seinem Jungen vergangen habe - doch dem ist offenbar nicht so, denn er taucht plötzlich bei seinem Vater in Hamburg auf. Allerdings nennt sich Luis jetzt Lola (eindrücklich: Sebastian Schneider) und singt als Travestit in einer Hafenbar das ergreifende Lied von der «Rinnsteinprinzessin».

Dorn bezieht eine schöne Wohnung mit Elbblick und gibt sich wortkarg gegenüber ihren neuen Kollegen Katharina Tempel (Franziska Hartmann) und Timo Berger (Max Koch). Zunächst ermittelt sie im Alleingang und kommt einem Sumpf aus üblem Menschenhandel mit Folter («Todesschaukel der Vietcong»), moderner Sklaverei und dubiosen Verbindungen zwischen chinesischen Triaden und gar nicht so vornehmen Hamburger Reedern auf die Spur. Ganz allmählich entdeckt die Kommissarin ein zutiefst menschliches Drama um Schuld und Sühne. Und sie merkt, dass sie jahrelang hinter der falschen Person her gewesen ist.

Anna Loos (49, «Die Stadt und die Macht») sagt im Interview der Nachrichtenagentur dpa zu ihren neuen Standort als Ermittlerin: «Was ich schon mal verraten kann - ein Teil unseres tollen Schauspiel-Teams, wie Ernst Stötzner als Helens Vater und Tristan Seith als Helens KTU-Kollege Weyer, kommt mit nach Hamburg. Helen wird einen witzigen Mitbewohner bekommen, und wer weiss, vielleicht verliebt sie sich ja in ihrer neuen Umgebung.»

Nicht nur den schönen Hamburger Hafen, auch die Schroffheit der Frau Kommissarin hat der Regisseur Marcus O. Rosenmüller (57, «Sarah Kohr») gut eingefangen. Da ist es umso erfreulicher, dass Frau Dorn allmählich etwas auftaut («Ich bin Expertin für gescheiterte Beziehungen»), etwa bei einem «Herrengedeck» (Bier und Korn) in einer Spelunke. Dort singt sie zum Schluss sogar ein Lied. Ob das künftig zu einem festen Ritual der Reihe wird, bleibt abzuwarten. Helen Dorn und Hamburg scheinen aber zu einer dauerhaften Kombination zu werden. Ein weiterer Fall wurde an der Elbe bereits abgedreht.

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