Johnny Depp

Johnny Depp in Cannes-Eröffnungsfilm: Ein König ohne Elan

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USA,

Es ist sein erster Film nach dem schlagzeilenträchtigen Gerichtsstreit mit seiner Ex-Frau Amber Heard. In Cannes feiert Johnny Depp mit «Jeanne du Barry» Premiere. Zuvor hatte sich auch Protest geregt.

Johnny Depp
Johnny Depp als Luis XV (l) und Maïwenn als Jeanne du Barry in einer Szene aus «Jeanne du Barry». - Stephanie Branchu/Why Not Productions/Festival de Cannes/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit seiner Rolle als König Ludwig XV.

in «Jeanne du Barry» ist US-Schauspieler Johnny Depp auf die Kinoleinwand zurückgekehrt. Das Historiendrama ist sein erster Film nach dem Gerichtsstreit mit seiner Ex-Frau Amber Heard. Erzählt wird in «Jeanne du Barry» von der skandalösen Beziehung des französischen Königs zur Mätresse Marie-Jeanne Bécu Ende der 1760er und Anfang der 1770er Jahre. Da Bécu aus armen Verhältnissen stammte, war die Beziehung ein Skandal.

Der Film von der Regisseurin Maïwenn, die auch die Hauptrolle spielt, eröffnete am Dienstagabend die Filmfestspiele in Cannes. Zuvor hatte das Filmteam auf dem roten Teppich posiert und Depp am Rande für einige Minuten Autogramme gegeben und Selfies mit vielen begeisterten Fans gemacht.

Alternder König ohne viel Elan

«Jeanne du Barry» ist ein Kostümdrama, dessen opulentes Setting beeindruckt. Viele Szenen wurden in und um das Schloss Versailles gedreht. Depp spielt den König mit jener leicht spöttischen Nonchalance, die Filmzuschauerinnen und -zuschauer von dem 59-jährigen Schauspieler kennen. Doch wirklich heraus sticht er nicht, was daran liegen mag, dass er im Film als alternder König ohne viel Elan porträtiert wird. Generell verlässt sich der Film sehr auf seine Kulissen. Die psychologischen Beweggründe der Figuren werden wenig beleuchtet.

Grössere Aufmerksamkeit hatte vor der Premiere die Entscheidung der Festivalleitung von Cannes bekommen, ein Werk mit Depp zum Eröffnungsfilm zu machen. Das hatte vor allem in den USA auch Kritik hervorgerufen.

Zuletzt mit Gerichtsstreit in Schlagzeilen

Depps Karriere war durch den schlagzeilenträchtigen Gerichtsstreit mit seiner Ex-Frau, die ihm Gewalt vorwarf, zeitweise eingebrochen. So war er 2020 in «Phantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse» durch den Dänen Mads Mikkelsen ersetzt worden. Im selben Jahr war er noch im Drama «Minamata» zu sehen. 2022 errang er in dem Verleumdungsprozess in den meisten Punkten einen Sieg über Heard. Die Jury sprach dem «Fluch der Karibik»-Star hohen Schadenersatz zu.

Angesprochen auf den Prozess sagte Festivalleiter Thierry Frémaux in Cannes: «Wenn es eine Person auf dieser Welt gibt, die kein Interesse an diesem Prozess hatte, bin es ich.»

Am Dienstagabend schritt auch Depps zeitweiliger Ersatz Mikkelsen über den roten Teppich in Cannes. Viele weitere Filmstars kamen zur Eröffnung: Michael Douglas, der die Goldene Ehrenpalme erhielt, erschien mit Frau Catherine Zeta-Jones und Tochter Carys Zeta Douglas. Auch deutsche Schauspielerinnen und Schauspieler waren dabei: Emilia Schüle oder Matthias Schweighöfer etwa. Paula Beer kam in ihrer Funktion als Jury-Mitglied für die Cannes-Nebenreihe Un Certain Regard. Und Franz Rogowski als Teil der Jury für die Sektion Semaine de la Critique.

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