Kein Extra-Gehalt für Camilla – steigende Kosten erwartet
Der britische Palast erwartet steigende Kosten. Ein Grund dafür ist, dass die Royals wieder aktiver sind und mehr reisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wegen gestiegener Aktivitäten erwartet der britische Palast höhere Ausgaben.
- In ihren letzten Jahren reiste Queen Elizabeth wegen Corona und ihrer Gesundheit wenig.
- Queen Camilla wird, anders als Prinz Philip, kein eigenes Gehalt bekommen.
Anders als es bei ihrem Schwiegervater Prinz Philip der Fall war, erhält Königin Camilla kein eigenes staatliches Einkommen.
Das Parlament zahlte dem Ehemann von Queen Elizabeth II. jährlich 359'000 Pfund (aktuell 404'000 Franken), wie aus einem am Freitag veröffentlichten Bericht des britischen Rechnungshofs hervorgeht. «Queen Camilla wird kein gesondertes Jahreseinkommen erhalten», hiess es dort weiter. Ihre Aktivitäten würden aus dem sogenannten Sovereign Grant finanziert, dem staatlichen Topf für die Aufgaben der Royals.
Prinz Philip, der im April 2021 im Alter von 99 Jahren starb, war in einem Gesetz zur Finanzierung des Königshauses namentlich genannt worden. Daher wäre für Camilla ein neues Gesetz nötig.
Royals unter Charles III. wieder aktiver
Der Rechnungshof erwartet, dass die Ausgaben für die Monarchie weiter steigen werden. Queen Elizabeth, die im September 2022 starb, hatte ihr Programm wegen körperlicher Beschwerden und der Pandemie in den vergangenen Jahren stark reduziert. Unter ihrem Sohn König Charles III. sind die Royals wieder aktiver.
«Es kann davon ausgegangen werden, dass der König auf Ersuchen der Regierung mehr Events veranstalten und zu mehr Engagements im Vereinigten Königreich und im Ausland reisen wird», hiess es in dem Bericht weiter. Diese Änderungen könnten sich auf die Ausgaben auswirken, würden aber von den verfügbaren Mitteln des Grants gedeckt.
Zuletzt hatte der Palast selbst mitgeteilt, dass im Finanzjahr 2022/23 die Ausgaben das zweite Jahr in Folge gestiegen sind – um 5 Prozent auf 107,5 Millionen Pfund. Königliche Berater machten dafür den Thronwechsel nach dem Tod der Queen verantwortlich. Weitere Gründe sind die Inflation sowie die andauernden Kosten für die jahrelange Renovierung des Buckingham-Palasts.
Pläne für Besucherzentrum gestrichen
Im Londoner Stadtschloss werden im Zuge eines Zehn-Jahres-Programms unter anderem Verkabelung sowie Sanitär- und Heizungsanlagen modernisiert. Seit 2017 wurden laut Rechnungshof insgesamt 185,1 Millionen Pfund abgerufen. Es werde nicht erwartet, dass die veranschlagten Kosten von insgesamt 369 Millionen Pfund überschritten werden. Allerdings seien Pläne für ein externes Besucherzentrum gestrichen worden.
Der sogenannte Sovereign Grant beträgt derzeit 86,3 Millionen Pfund. Die Differenz zu den royalen Ausgaben wurde mit Rücklagen finanziert. Noch in diesem Jahr soll die Berechnung des Sovereign Grant überprüft werden. Aus dem Palast war zu hören, es gehe um eine «angemessene Anpassung».
Derzeit beträgt der Anteil 25 Prozent an den Einnahmen des Liegenschaftsverwalters Crown Estate, dem grosse Ländereien sowie wertvolle Immobilien etwa in London gehören, aber auch der Meeresgrund in der britischen Zwölf-Meilen-Zone.
Aus einem Deal, bei dem auch deutsche Unternehmen sich gegen Optionsgebühren Flächen für den Bau von Offshore-Windparks sicherten, fliesst künftig jährlich eine Milliarde Pfund zusätzlich an das Crown Estate. Würde der Sovereign Grant wie bisher berechnet, erhielte die Krone davon also 250 Millionen. Charles schloss aber eine Erhöhung des Sovereign Grant umgehend aus.