Kicken unter Lebensgefahr: «Frauenfussball in Kabul»

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Deutschland,

Madina Azizi ist Fussballerin. Und zwar nicht irgendeine, sondern eine der besten in ganz Afghanistan. Und sie ist eine Frau, die sich gegen Korruption und Misshandlungen junger Sportlerinnen engagiert.

Madina Azizi ist in Afghanistan Vorbild für viele Mädchen und Frauen. Foto: Masoud Nawabi/ZDF/Arte
Madina Azizi ist in Afghanistan Vorbild für viele Mädchen und Frauen. Foto: Masoud Nawabi/ZDF/Arte - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • «In diesem Land kann einen der Tod überall und jederzeit treffen.» Mit leiser Stimme erzählt die 23-jährige Madina Azizi in der Dokumentation «Frauenfussball in Kabul – Ein Tor für die Freiheit» ihre Geschichte.

Die Sendung läuft am Samstag (8. Juni) um 19.30 Uhr auf Arte.

Madina ist Fussballerin, sogar eine der besten in Afghanistan, war Mitglied und Torschützenkönigin der Nationalmannschaft – bis sie aufbegehrte gegen Korruption, gegen Missbrauch und Misshandlungen junger Sportlerinnen durch die mächtigen Funktionäre des afghanischen Fussballverbands. Unter fadenscheinigen Gründen wurde sie ausgeschlossen. Mit ihrem mutigen Verhalten ist die junge Frau in ihrer Heimat inzwischen Vorbild für viele Mädchen und Frauen. Doch sie erhält auch immer wieder Todesdrohungen. Aufgeben will sie trotzdem nicht.

«Ich wusste, dass es sehr gefährlich ist, in dieser Dokumentation mitzumachen, aber ich hatte keine andere Wahl, es gibt niemanden, dem ich vertrauen kann», sagte Madina der Deutschen Presse-Agentur ihre Motivation. Ihr Ziel: mehr Sportkultur in ihrem Land zu etablieren, damit auch Mädchen Sport treiben können.

Die aus dem Iran stammende Journalistin Gelareh Kiazand begleitete die junge Frau im Auftrag des Kölner Produktionsunternehmens Zeitsprung zwei Wochen lang unter anderem dabei, wie sie versucht, ein Freundschaftsspiel für ihre Mädchenmannschaft zu organisieren. Das Land kannte Kiazand gut, weil sie dort von 2010 bis 2013 bereits gelebt hatte. Die Filmemacherin sagte der dpa: «Es ist dort so schwierig für Frauen, sich über ihre Unterdrückung zu äussern. Wenn sie das tun, begeben sie sich in eine lebensbedrohliche Situation.»

Inzwischen ermitteln immerhin afghanische Staatsanwaltschaft sowie FIFA. Der mächtige Präsident des afghanischen Fussballverbands, Keramuddin Karim, der beschuldigt ist, minderjährige Fussballerinnen misshandelt und missbraucht zu haben, wurde suspendiert. Das gibt nicht nur Madina Hoffnung: «Vielleicht macht das zukünftig auch anderen Mut, nicht mehr still zu sein, sondern das auszusprechen, was tatsächlich geschieht.»

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