Konzert zu Puccinis 100. Todestag Opfer von Streik
Ein Streik legt das Jubiläumskonzert für Giacomo Puccini in der Mailänder Scala lahm. Die Stars müssen improvisieren.
Das gross angekündigte Konzert zum 100. Todestag des italienischen Opern-Komponisten Giacomo Puccini an der Mailänder Scala ist einem Streik zum Opfer gefallen. Die Opern-Stars Anna Netrebko, Mariangela Sicilia und Jonas Kaufmann mussten in dem seit Monaten ausverkauften Haus am Freitagabend ohne Orchester auftreten. Begleitet wurden sie schliesslich nur von einem Klavier.
Zum Ende sang Kaufmann den Puccini-Klassiker «Nessun dorma». Aus dem Publikum, das viel Geld für die Plätze bezahlt hatte, kamen Rufe wie «Schande». Es gab aber Standing Ovations und grossen Applaus.
Der Intendant der Scala, Dominique Meyer, kündigte an, den Zuschauern den Eintritt zurückzuerstatten. Bis zehn Minuten vor Beginn sei nicht klar gewesen, wer von den Angestellten des weltberühmten Opernhauses sich dem Streik anschliessen würde.
Gewerkschaften protestieren gegen Kürzungspläne
Deshalb sei das Konzert auch nicht abgesagt worden. Ein Gewerkschaftssprecher verwies hingegen darauf, die Arbeitsniederlegungen seien mehrere Tage zuvor angekündigt worden.
Mit dem landesweiten Streik hatten die italienischen Gewerkschaften am Freitag gegen Kürzungspläne der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni im Haushalt 2025 protestiert. Betroffen war vor allem der öffentliche Sektor.
Nach Gewerkschaftsangaben gingen zudem mehr als 500.000 Menschen zu Kundgebungen auf die Strasse. Von den Behörden gab es keine offiziellen Angaben zur Zahl der Teilnehmer.
Puccini: Ein weltweit bekannter Opernkomponist
Der Italiener Giacomo Puccini (1858-1924) ist auch heute noch einer der bekanntesten Opernkomponisten weltweit. Werke wie «Tosca», «La Bohème» oder «Madame Butterfly» gehören zum Standardprogramm vieler Häuser.
Mehrere seiner Stücke hatten an der Scala Weltpremiere. Puccini starb am 29. November 1924 in Brüssel nach einer Krebs-Operation.