Kunstvoller Comic: «Spider-Man: Across the Spider-Verse»
Spider-Man is back: Der Nachfolger der 2019 mit einem Oscar ausgezeichneten Animation verblüfft mit einer ebenso rasanten wie kunstvoll umgesetzten Story.
Das Wichtigste in Kürze
- «Spider-Man: Across the Spider-Verse» verblüfft mit einer kunstvoll umgesetzten Story.
- Alle im Spider-Universum müssen lernen, was es tatsächlich heisst, heldenhaft zu handeln.
- Dabei muss sich Spider-Man auch und besonders mit sich selbst auseinandersetzen.
Der neue animierte Spinnemann hat sich ins Kino geschwungen: Spider-Man muss nicht nur die Welt der Menschen retten, sondern auch die der Marvel-Heldinnen und -Helden. Und alle im Spider-Universum müssen lernen, was es tatsächlich heisst, heldenhaft zu handeln.
Die Story des Animationsfilms «Spider-Man: Across the Spider-Verse» vereint auf raffinierte Weise Elemente des klassischen Action-Kinos mit denen eines Familiendramas mit überschäumender Fantasie. Dabei muss sich Spider-Man auch und besonders mit sich selbst auseinandersetzen.
Ständig unterschiedliche Emotionen
Dazu hetzt er durch verschiedene Universen und Parallelwelten. Neben atemberaubenden Abenteuern gibt es zahlreiche Augenblicke voller grotesker Komik und gefühlvollen Innehaltens. Es darf gebibbert, gelacht und auch geweint werden. Hinreissend!
Das Publikum hat bei all der Gaudi kaum Zeit zum Luftholen. Die Geschichte strotzt nur so von Einfällen und Überraschungen. Nahezu im Sekundentakt gibt es Staunenswertes zu sehen. Natürlich kann ein Animationsfilm trotz aller Möglichkeiten modernster Computertricks sehr viel mehr.
Bezug auf berühmte Werke der bildenden Kunst
A und O des Films ist die visuelle Gestaltung. Mal schwarz-weiss, überwiegend knallbunt wird die Fantasywelt lebendig. Gern wird die Leinwand auch geteilt, um gleichzeitig verschiedene Erzählebenen zu verfolgen.
Immer wieder wird dabei, und das völlig unaufdringlich, Bezug auf berühmte Werke der bildenden Kunst genommen. Der Bilderrausch explodiert geradezu vor Einfällen. Höchst geschickt wird dabei durchweg darauf verwiesen, dass alle Fabulierlust den unzähligen Ideen der Comic-Kunst entstammt.
Der Vorgängerfilm «Spider-Man: A New Universe» begeisterte weltweit Publikum und Kritik und bekam 2019 völlig zu Recht den Oscar als bester animierter Spielfilm. Ein Erfolg, den das neue Spider-Man-Abenteuer durchaus wiederholen könnte. Denn nicht nur die Originalität der Story hält die Zuschauer in Atem. Viele erwachsene Kinobesucher dürfte es besonders freuen, dass diese Story eine Vielzahl kluger Gedanken beinhaltet.
Ernste Themen
Die angerissenen Themen reichen zum Beispiel von der Frage, wie schwer es sein kann, erwachsen zu werden. Auch etwas so Ernstes wie das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Ethnien, Religionen und sozialer Hintergründe wird schlaglichtartig beleuchtet.
All das wird aber nie mit einem belehrend erhobenen Zeigefinger dargeboten. Die Erzählung wirkt durchgehend spielerisch leicht. Was die Möglichkeit eröffnet, alle Verweise links liegen zu lassen und den Film als reinen Fantasy-Spass zu geniessen.
Eingefleischte Filmfans werden zu ihrem Vergnügen manch augenzwinkerndes Zitat aus der Kino-Historie entdecken. Es gibt effektvolle Anspielungen auf berühmte Filme wie beispielsweise «Men in Black», «Indiana Jones» und andere Klassiker. Das sorgt für manch treffenden kleinen Witz. Aber auch wer die Verweise nicht erkennt oder einen Marvel-Film nie gesehen hat, dürfte sich prächtig amüsieren.