Küssen erlaubt! Elf legendäre Schmatzer

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Deutschland,

0,4 Sekunden oder fast 60 Stunden: Ein Kuss kann flüchtig sein oder ausdauernd, feucht oder gepresst. Abertausende werden täglich ausgetauscht. Und ein paar besondere bleiben im Gedächtnis.

Britney Spears
US-Popstar Madonna (r) und US-Popsängerin Britney Spears küssen sich bei der Eröffnung der MTV Video Music Awards 2003. Foto: Julie Jacobson/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ununterbrochen will der römische Dichter Catull von seiner Geliebten liebkost werden: «Gib mir tausend Küsse, darauf hundert, dann tausend weitere, dann ein zweites Mal hundert.» Von weltweit unzähligen Zärtlichkeiten stechen einige hervor - die spektakulärsten Lippenberührungen zum Tag des Kusses am 6. Juli:

KUSSMUND: Die röteste Schnute hatte wohl Marilyn Monroe. Der Luftkuss der Hollywood-Legende wird zu einem ihrer Markenzeichen. In den 50er und 60er Jahren liegen der «MM» die Männer zu Füssen. In ihrem frühen Song «Kiss» schmachtet sie frei nach Catull: «Küss mich, Liebling, dann küss mich noch mal» - und wird zum Kult-Star.

BALKONLIPPEN: Der schnelle Schmatz einer weiteren Ikone geht am 29. Juli 1981 um die Welt. Hunderte Millionen verfolgen im Fernsehen, wie die damals 20 Jahre alte Diana Spencer den frisch angetrauten britischen Thronfolger Charles auf dem Balkon des Buckingham Palace küsst. Das Spektakel selbst dauert gerade einmal 0,4 Sekunden.

DAUERKNUTSCHEN: Ganz im Gegensatz dazu können Ekkachai und Laksana Tiranarat im Februar 2013 ihre Lippen für Tage nicht voneinander lösen. Mit 58 Stunden, 35 Minuten und 58 Sekunden holt sich das Paar aus Thailand den Guinness-Rekord für den längsten Kuss.

FREUDENTAUMEL: Nicht ganz so ausdauernd, aber umso stürmischer macht es George Mendonsa. Auf einer Siegesfeier zur Kapitulation Japans 1945 im Zweiten Weltkrieg knutscht der US-Matrose auf dem New Yorker Times Square spontan die ihm unbekannte Zahnarztassistentin Greta Friedman. Das Fotomotiv wird zum Symbol überschwänglicher Gefühle.

DER FILMKUSS SCHLECHTHIN: Mit einem bestimmenden «No more of that talk» («Schluss mit dem Gerede») schnappt sich ähnlich heissblütig Schauspieler Clark Gable seine Filmpartnerin Vivien Leigh im wegen seiner rassistischen Vorurteile umstrittenen Südstaatenepos «Vom Winde verweht» (1939). Er schaut ihr in die Augen, und dann: Kuss. Und sie? Befürchtet, ohnmächtig zu werden. Nun ja.

VORLÄUFER: Das erste auf Film gebannte Kosen zeigen May Irwin und John C. Rice. Über den Streifen «The Kiss» vom April 1896 heisst es von der Produktionsfirma: «Sie machen sich bereit zum Kuss, beginnen sich zu küssen und küssen und küssen und küssen und küssen sich auf eine Art und Weise, die das Haus jedes Mal zum Einsturz bringt.» Die 20 Sekunden lange Tändelei hat alles: Verlegenheit, Spannung, Komik.

«I JUST WANT YOUR EXTRA TIME AND YOUR X-X-X-X-X ... KISS»: Den grossen Kino-Auftritt in der Badewannenszene bei «Pretty Woman» hätte es für den funkigen Bass-Klassiker von Prince natürlich gar nicht bedurft. Schon vier Jahre zuvor macht der US-Sänger mit seinem Falsett «Kiss» 1986 zu einem der weltweit groovigsten Mega-Hits.

SHE KISSED A GIRL: Andere Superstars hingegen sorgen mit einem realen Lippenbekenntnis für Furore. Bei den MTV Video Music Awards steht die Halle in New York Kopf, als Pop-Queen Madonna auf der Bühne die Pop-Prinzessinnen Britney Spears und Christina Aguilera abknutscht. Wer sich mal alt fühlen will: Das ist auch schon wieder 17 Jahre her.

LAST KISS: Als eines der sinnlichsten Kunstwerke gilt Auguste Rodins zeitlose Skulptur «Der Kuss» vom Ende des 19. Jahrhunderts. Ein Mann, eine Frau, beide nackt, in zärtlichster Umarmung. Dargestellt sind Paolo und Francesca aus Dantes «Göttlicher Komödie». Die beiden werden am Ende von Francescas gehörntem Ehemann ermordet.

BRUDERKUSS: Mit deutlich weniger Romantik pressen Leonid Breschnew und Erich Honecker ihre Münder aufeinander. Die Staats- und Parteichefs der Sowjetunion und der DDR demonstrieren etwa 1979 so die Verbundenheit des sozialistischen Lagers. Diese Innigkeit wurde auf den Berliner Mauerresten der «East Side Gallery» verewigt.

VERRAT: Nach christlicher Überlieferung gibt der Jünger Judas mit seiner berühmten Umarmung für 30 Silberstücke seinen Herrn den römischen Soldaten preis. Später wird Jesus ans Kreuz genagelt, der Judaskuss wird mit dem Tod in Verbindung gebracht. Die Geschichte gilt als einer der Ursprünge für Antijudaismus und Antisemitismus.

© dpa-infocom, dpa:200706-99-685800/3

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