«Tension II» ist zwar ein solides Popalbum von Kylie Minogue. Im direkten Vergleich mit «Tension» schneidet das Partneralbum aber klar schlechter ab.
Kylie Minogue
Zwanzig Jahre nach ihrem ersten Grammy für «Come Into My World» freute sich Popstar Kylie Minogue in diesem Jahr über ihren zweiten für «Padam Padam». (Archivbild) - Cubankite/Shutterstock.com

Mit ihrer Single «Padam Padam» und dem Album «Tension» landete Kylie Minogue im vergangenen Jahr einen Überraschungshit. Davon beflügelt präsentiert sie jetzt ein Fortsetzungsalbum – das allerdings dem Vorgänger nicht standhält.

Zwanzig Jahre nach ihrem ersten Grammy für «Come Into My World» freute sich Popstar Kylie Minogue in diesem Jahr über ihren zweiten für «Padam Padam», die Leadsingle des Hitalbums «Tension». Der enorme Erfolg habe sich wie ein Comeback angefühlt, erzählte Kylie Minogue im letzten Jahr.

«Wow, das ist ein grossartiger Moment», sagte sie der Deutschen Prese-Agentur in London, «und ich will eigentlich direkt wieder ins Studio gehen.» Gesagt, getan. Knapp anderthalb Jahre später veröffentlicht die Popikone ihr nächstes Studioalbum: «Tension II».

Plattenfirma spricht von Partneralbum

Die 56-Jährige, die oft «Princess of Pop» genannt wird, hat sich während ihrer Karriere immer wieder neu erfunden und ihren Musikstil verändert. Nicht dieses Mal. «Die ‹Tension›-Ära war etwas ganz Besonderes für mich», erklärte Kylie zur Ankündigung des Albums und ihrer «Tension»-Welttournee im kommenden Jahr. «Ich kann sie unmöglich jetzt schon enden lassen.»

Entsprechend setzt sie auf «Tension II» – ihre Plattenfirma spricht von einem Partneralbum – den erfolgserprobten Kurs mit Disco-Hymnen, EDM-Stampfern, Elektro-Pop und einem Hauch der 80er-Jahre fort. Enthalten sind neun brandneue Studiotracks und ein paar schon bekannte Singles, darunter «My Oh My» mit den jüngeren Kolleginnen Bebe Rexha und Tove Lo. Damit beweist die zweifache Grammy-Gewinnerin einmal mehr, dass gute Popmusik absolut keine Frage des Alters ist.

Weitere Gäste sind The Blesses Madonna («Edge Of Saturdaynight») und Sia («Dance Alone»). Etwas aus der Reihe fällt «Midnight Ride», eine Dancefloor-Nummer mit starkem Country-Einschlag. Die Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen, in Kanada angesiedelten Country-Sänger Orville Peck und dem DJ Wesley Pentz alias Diplo war auch schon auf Pecks kürzlich erschienenem Album «Stampede» enthalten.

Weiter in der ersten Liga

So ganz lässt sich das Erfolgsmodell dann doch nicht kopieren. «Tension II» ist zwar ein solides Popalbum. Im direkten Vergleich mit «Tension» schneidet das Partneralbum aber klar schlechter ab. Die Songs sind nicht so eingängig, die Mischung ist nicht so homogen. Es mangelt an bleibenden Ohrwürmern. Wem «Tension» zu elektronisch oder gar zu modern klang, der dürfte mit «Tension II» sowieso nicht froh werden.

In der zunehmend unübersichtlichen Pop-Landschaft, in der die Angst vor der künstlichen Intelligenz umgeht, behauptet sich Kylie Minogue dennoch weiter in der ersten Liga. Und die «Princess of Pop» wird auf ihrer «Tension»-Tournee wieder die grossen Hallen füllen.

In ihrer einstigen Wahlheimat London, wo sie dieses Jahr erst im riesigen Hyde Park auftrat, wird sie nächstes Jahr gleich viermal in der grossen O2-Arena auftreten. Für die Schweiz ist ein Konzert geplant: am 6. Juli 2025 im Zürcher Hallenstadion.

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