Liam Neeson wollte einen Schwarzen töten

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USA,

Als der Schauspieler Liam Neeson erfruhr, dass eine Freundin von einem Schwarzen vergewaltigt wurde, wollte er ihn töten.

Liam Neeson schämt sich heute für seine Rachegelüste.
Liam Neeson schämt sich heute für seine Rachegelüste. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Schwazer hat vor Jahren eine Freundin von Liam Neeson vergewaltigt.
  • Nun gesteht der Schauspieler, dass er danach einen Schwarzen töten wollte.

Hollywood-Star Liam Neeson hat sich nach seinem Geständnis, als junger Mann einmal Mordgelüste gegenüber Schwarzen gehabt zu haben, verteidigt. Er sei kein Rassist, sagte der 66-Jährige am Dienstag den US-Sender ABC. Der nordirische Schauspieler hatte zuvor mit einem Interview, in dem er von dem Vorfall vor 40 Jahren berichtete, für Empörung gesorgt.

Neeson hatte am Montag der britischen Zeitung «The Independent» geschildert, wie er damals nach der Vergewaltigung einer Freundin tagelang mit einem Totschläger durch die Strassen gezogen sei, in der Hoffnung, mit einem Schwarzen in einen Streit zu geraten und ihn zu töten. «Es war furchtbar, furchtbar, wenn ich daran zurückdenke, dass ich das getan habe. Und ich habe es nie zugegeben.»

Glücklicherweise sei es zu keiner Gewalt gekommen, doch sei er selbst von seinem Verhalten so schockiert gewesen, dass er sich Hilfe gesucht habe. «Ich ging zu einem Priester».

Rachegelüste wegen Nordirland-Konflikt?

Neeson berichtete in dem Interview, er habe seine Freundin gefragt, ob sie ihren Vergewaltiger kannte. Als sie verneinte, habe er nach seiner Hautfarbe gefragt, und sie habe «schwarz» geantwortet.

Hätte sie gesagt, der Mann sei Ire gewesen oder Schotte oder Brite oder Litauer, hätte er dieselbe Reaktion gehabt, dessen sei er sich sicher, fügte er hinzu. Nach seinen Angaben hatte er das «Bedürfnis nach Rache» in seinen Jugendjahren während des Nordirland-Konflikts gelernt.

Anlass des Interviews war Neesons jüngster Film «Cold Pursuit», in dem er einen Vater spielt, der sich für die Ermordung seines Sohns durch ein Drogenkartell rächen will. Seine Geschichte löste Empörung in den Online-Netzwerken aus. Internetnutzer und Kommentatoren warfen dem Schauspieler Rassismus vor.

Dagegen verteidigte der ehemalige englische Fussballer John Barnes den Star aus «Schindlers Liste». Neeson habe eine Medaille für seine Ehrlichkeit verdient, erklärte der aus Jamaika stammende Sportler Sky News. Er habe nur so reagiert, weil es ihm die Gesellschaft so beigebracht habe, sagte Barnes weiter, der selbst während seiner Karriere unter Rassismus zu leiden hatte.

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