Beim «Lonely Planet» ist 2020 Bonn angesagt

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Grossbritannien,

Fürs kommende Jahr kürt der Reiseführer «Lonely Planet» wieder zehn «beste» Städte - und es ist eine deutsche Stadt dabei. Für viele vielleicht überraschend ist es aber weder Berlin noch Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Düsseldorf oder Weimar.

Beethoven
Eine Büste Ludwig van Beethovens im Garten des Beethoven-Geburtshauses. - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Beethoven- und Bundesstadt Bonn gehört für den weltbekannten Reiseführer «Lonely Planet» zu den zehn Top-Städten im kommenden Jahr.

Im neuen Buch «Lonely Planets Best in Travel 2020», das am Dienstag erschienen ist, liegt die Stadt am Rhein auf dem fünften Platz - hinter Salzburg, Washington, Kairo und Galway in Irland.

Zuletzt war für 2018 eine deutsche Stadt dabei: Damals wurde Hamburg mit der neuen Elbphilharmonie auf Platz vier gelistet. Für 2019 kam Deutschland als Ganzes wegen 100 Jahre Bauhaus und auch 30 Jahre Mauerfall bei den Top-Ten-Ländern auf den zweiten Platz.

Als Hauptgrund, warum Bonn ausgerechnet 2020 besucht werden soll, wird in dem Reisebuch Ludwig van Beethoven (1770-1827) genannt, ein Sohn der Stadt: «Die einstige Hauptstadt der Bundesrepublik verschwand vom Radar, als Berlin 1990 zur Kapitale des wiedervereinigten Deutschlands wurde. Aber 2020, zu Beethovens 250. Geburtstag, kehrt Bonn ins Rampenlicht zurück.»

Bonn habe oft zu Unrecht im Schatten aufregenderer Städte gestanden. «Wer durch die mittelalterliche Altstadt zum spitztürmigen Bonner Münster und dem stattlichen Hofgarten schlendert, bekommt eine leise Ahnung von der romantischen Atmosphäre, die Beethoven beflügelte. Am majestätischen Rhein, der sanft durch die Stadt fliesst wie Beethovens Neunte, eröffnen mit den ersten Sonnenstrahlen im Frühling Cafés, Weinlokale und Biergärten ihre Aussengastronomie.»

In der Kategorie «Nicht verpassen» werden ein Besuch des Beethoven-Hauses nahegelegt sowie das Haus der Geschichte auf der Museumsmeile, das anhand vieler Exponate die bundesrepublikanische Nachkriegsgeschichte vermittle.

«Bonn mag nicht so hip wie Berlin sein, aber im ehemaligen Arbeiterviertel der Nordstadt zeigt es sich von seiner alternativen Seite. Trendige Boutiquen, Kaffeeröstereien, Craft-Bier-Kneipen und New-Wave-Galerien beweisen, dass die Stadt 2020 wieder zu Recht auf der touristischen Landkarte steht.» Im Frühling sei Bonn zur Kirschblüte ein Traum in Pink (vor allem in der Nordstadt). Die milden Sommer seien ideal für Rheinschifffahrten.

Das Beethoven-Jubiläumsjahr wird übrigens unter dem Kürzel «BTHVN2020» vermarktet. Mit «Bthvn» hat der Komponist seine Partituren abgezeichnet. Der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen, der Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bonn selber haben eigens eine Beethoven Jubiläums GmbH gegründet.

Zu seiner 2020-Top-Stadt Salzburg schreibt der «Lonely Planet»: «Die Salzburger Festspiele werden 100 und die bildhübsche Alpenstadt preist das Jubiläum in den höchsten Tönen. Das Festival ist immer ein rauschendes Fest für Freunde von Oper, klassischer Musik und Theater - und fällt 2020 besonders pompös aus, denn Salzburg wird zum Jubiläum sämtliche Register ziehen.»

Die Stadt biete Besuchern eine barocke Altstadt, die Unesco-Welterbe ist, eine Hügelfestung, Galerien mit phänomenaler Kunst und «ein Bergpanorama, das einen vor Freude jodeln lässt». «In der Stadt an der milchig-türkisfarbenen Salzach, die wie eine Blaupause wirkt für alle anderen Alpenstädte, wurde Mozart geboren, von hier stammen die ebenso berühmten wie köstlich-süssen Nockerln.»

«Lonely Planet» kürt jedes Jahr jeweils zehn «beste» Städte, Länder und Regionen. «Best in Travel» gehört zu einer Vielzahl redaktioneller Listen, die angeblich angesagte Reiseziele für ein Jahr küren. Bekannt ist auch die Liste «52 Places to Go...» der «New York Times».

Die 1973 ins Leben gerufene Marke «Lonely Planet» bezeichnet sich selbst als das führende Reisemedienunternehmen und die weltweite Nummer eins der Reiseführermarken. In den letzten vier Jahrzehnten seien mehr als 145 Millionen Reiseführer gedruckt worden, Millionen Menschen folgen der Marke inzwischen auch online.

Angesichts der Klimadebatte hat «Best in Travel» diesmal auch ein Kapitel «Reisen mit gutem Gewissen» und fragt darin beispielsweise «Sollten wir alle weniger fliegen?». Tipps lauten dann zum Beispiel, Direktflüge statt treibstoffverbrauchende Zwischenlandungen zu buchen, leichteres Gepäck mitzunehmen, um CO2 zu sparen, und Economy Class zu fliegen, weil dort für die gleiche Kerosinmenge mehr Fluggäste befördert werden.

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