Meghan Markle: Hat Oprah etwa Rassismus-Überschriften verfälscht?
Meghan Markle warf den Briten-Medien im Oprah-Interview Rassismus vor. Doch einige der umstrittenen Titelseiten wurden offenbar vom Sender CBS bearbeitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Meghan Markle und die Briten-Medien haben keine einfache Beziehung.
- Die Herzogin wirft der Presse Rassismus vor.
- Nun heisst es, Oprah Winfrey habe die Zuschauer absichtlich getäuscht.
Den Rechtsstreit gegen den Herausgeber «Associated Newspapers» hat Meghan Markle (39) gewonnen, nun folgt schon der nächste Ärger ...
Hintergrund: In ihrem Enthüllungs-Interview mit Kult-Talkerin Oprah Winfrey (67) war Rassismus ein grosses Thema. Die Tochter einer Afroamerikanerin wirft den Briten-Medien und der Königsfamilie Diskriminierung vor.
«Es gab unbestreitbare rassistische Töne», so Oprah düster. «Es gab ständige Kritik, [und] offensichtliche sexistische und rassistische Äusserungen britischer Boulevardzeitungen.»
Um ihre Worte zu unterstreichen, wurden mehr als 30 Schlagzeilen von britischen Medien eingeblendet. Dies als Beweis, wie schlimm die Gattin von Prinz Harry (36) während ihrer kurzen Zeit als Royal behandelt wurde.
Die britische Zeitung «The Telegraph» hat sich nun aber die Schlagzeilen genauer angeschaut und kommt zum Ergebnis: Ein Drittel der gezeigten Headlines stammen gar nicht aus Grossbritannien, sondern aus Australien und Meghans Heimat, den USA.
«Schlagzeilen absichtlich bearbeitet»
Und es kommt noch dreister: «Viele der Schlagzeilen wurden entweder aus dem Zusammenhang gerissen oder absichtlich bearbeitet (...)», behauptet Elizabeth Hartley, Rechtsberaterin von «Associated Newspapers», in einem Beschwerdebrief gegen den TV-Sender CBS.
Hartley fügt hinzu: «Diese Bearbeitung wurde den Zuschauern nicht klargemacht, und infolgedessen ist dieser Abschnitt des Programms sowohl ungenau als auch irreführend.»
So beginnt eine Headline der «Mail Online» vom Januar 2018 etwa mit einer rassistischen Beleidigung gegen Meghan Markle.
This is terrible from CBS / Oprah. pic.twitter.com/Pnn96F95g1
— Jesal Parshotam (@therealjesal) March 12, 2021
Daraufhin folgt allerdings der Namen der Person, die sie getätigt hat: die Lebensgefährtin eines rechtspopulistischen Politikers. Bei Oprah wurde nur das Zitat gezeigt und so entstand der Eindruck, die Zeitung selbst habe Meghan Markle beschimpft.
Oprah Winfrey dementiert Vorwürfe
Winfrey selbst dementiert den Vorwurf. «Rassismus in der britischen Boulevardpresse [ist] ein öffentliches Anliegen. Der Prinz und die Herzogin haben ein Recht auf ihre Meinungen zu diesem Thema», lässt ihr Anwalt verlauten.
Die Schlagzeilen seien entweder «tatsächlich wahr» oder «im Wesentlichen wahr» gewesen, heisst es weiter. Die Produktionsfirma von CBS werde die Montagen mit den Headlines daher nicht abändern.
Der britische Sender ITV, der das Interview gekauft hat, sieht das anders. Der Sender blendet vier der Überschriften nicht mehr ein.