Mehr als «Das Wunder von Bern« - Peter Lohmeyer wird 60
Im Schalke-Trikot beim VfB Stuttgart trainiert und eine Komödie als erster Kinofilm: Peter Lohmeyer beweist Humor und Herz. Der Schauspieler zeigt soziales Engagement und steht zu Prinzipien.
Das Wichtigste in Kürze
- Regelmässig setzt er sich gegen Rechtsradikalismus und für Menschenrechte ein.
Auch gegen Corona-Skeptiker und Verschwörungstheoretiker zeigt er klare Kante und betont, dass man der Wissenschaft vertrauen müsse. Heute wird der Schauspieler Peter Lohmeyer 60 Jahre alt.
Lohmeyer, der 1962 im Sauerland geboren wurde, zog auf Grund des Berufs seines Vaters, der Pfarrer war, mit seiner Familie häufig um. Er war das jüngste von drei Kindern. Unter anderem lebte die Familie für einige Jahre in Stuttgart, wo Lohmeyer in der Jugend des VfB Stuttgart Fussball spielte. Aus dieser Zeit stammt sein Spitzname «Schalke», weil er mit einem Schalke-Trikot am Stuttgart-Training teilnahm. Der Schritt zum Profifussballer sollte ihm allerdings nicht gelingen.
Grosse Schauspielkarriere
Nach seinem Abschluss an der Westfälischen Schauspielschule in Bochum spielte er viele Jahre am Theater und sammelte erste Bühnenerfahrungen. Sein erster Kinofilm folgte 1988 mit der deutschen Komödie «Tiger, Löwe, Panther». Einen schauspielerischen Höhepunkt feierte er 2003 im Drama «Das Wunder von Bern» an der Seite seines Sohns Louis Klamroth, in dem er einen ehemaligen Kriegsgefangenen und Familienvater spielte, der sich im harten Nachkriegsalltag im Ruhrpott während der Fussball-WM 1954 integrieren musste.
Soziales Engagement und ein Herz für Kinder
Während Lohmeyer mittlerweile einer der renommiertesten Schauspieler des Landes ist und Mitglied der Deutschen Filmakademie ist, setzt er sich immer auch für sozial und finanziell benachteiligte Menschen ein. Seit 2008 nimmt er regelmässig beim Benefizspiel «Kicken mit Herz» in Hamburg teil. In Folge dessen wurde er auch Mitglied der Deutschen Akademie für Fussball-Kultur.
Er ist Botschafter der Initiative «Respekt! Kein Platz für Rassismus» und Schirmherr des gemeinnützigen Vereins Placebo Kickers Hamburg e.V. Er spendet an SOS-Kinderdörfer und versteigerte 2005 ein selbstgemaltes Bild, dessen Erlös ebenso an ein SOS-Kinderdorf ging. Passend zu seiner Haltung gab er 2019 nach den rassistischen Äusserungen von Clemens Tönnies seine Mitgliedschaft bei seinem Herzensverein FC Schalke 04 auf und blieb damit sich und seinen Prinzipien treu.