Michael Bully Herbig: Würde «Schuh des Manitu» nicht mehr drehen
Michael Bully Herbig würde seinen Hit «Der Schuh des Manitu» heute wegen der Debatte nicht mehr machen. Die «Comedy-Polizei» sei zu streng geworden.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit «Der Schuh des Manitu» feierte Michael Bully Herbig seinen grössten Erfolg.
- Aufgrund der Debatte um kulturelle Aneignung würde er den Film heute nicht mehr so drehen.
- Man trete den Leuten sehr schnell auf die Füsse.
In der Debatte über kulturelle Aneignung und Rassismus wurden die Winnetou-Bücher aus dem Sortiment genommen. Die ARD zeigt die Filme nicht mehr. Nun hat sich auch Michael Bully Herbig zur Debatte geäussert. In der Talkshow «3 nach 9» von Radio-Bremen spricht er über seinen Film «Der Schuh des Manitu», eine «Winnetou»-Parodie.
Der Komiker schrieb das Drehbuch des Filmes, führte Regie und spielte gleich drei Rollen: Abahachi, der an Winnetou angelehnt ist, dessen schwuler Zwillingsbruder Winnetouch und Grauer Star. Der Film kam vor 22 Jahre in die Kinos, wurde ein Hit, und erhielt mehrere Auszeichnungen.
Heute aber würde er den Film nicht mehr so drehen, sagt Michael Bully Herbig. «Die Comedy-Polizei ist zu streng geworden.» Das nehme die Unschuld und Freiheit, wodurch es schwieriger geworden sei, eine Komödie zu machen. Denn man habe das Gefühl, dass man sehr schnell Leuten auf die Füsse trete.
Wenn jemand behaupte, seine Gefühle seien verletzt worden, könne man nicht einfach antworten, dass das gar nicht stimme. Herbig glaubt, dass es bald weniger Leute geben werde, die Komödien machten. Viele würden sich denken, dass sei «zu heiss».
Es sei aber durchaus richtig, dass man über gewisse Dinge nicht mehr so spreche wie vor 20 Jahren, findet Herbig. Angesprochen auf die aktuelle Debatte sagt er, es gebe viele laute Stimmen, die mit der Gesamtsituation unzufrieden seien. Eine Antwort darauf habe er für sich aber noch nicht gefunden.